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Harry Bingham: Fiona. Als ich tot war

Fiona. Als ich tot war

von Harry Bingham
Verlag: Wunderlich [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Krimi
ISBN-13 978-3-8052-0016-5

Preis: 14,72 Euro bei Amazon.de [Stand: 28. März 2024]
Aufgefallen sind die Machenschaften einer weltweit operierenden Betrügerbande durch einen Zufall. Eine Frau war in ihrer Wohnung verhungert aufgefunden worden und ihr Bankkonto wies Umsätze auf, die sie selbst kaum veranlasst haben konnte. Offensichtlich ist dieser Todesfall erst die Spitze eines Eisbergs. Die Identitäten oder Konten von älteren und hilflosen Personen wurden für Betrügereien genutzt, die in der Region Cardiff gewaltige Schadenssummen in den betroffenen Unternehmen verursachen. Das Controlling der Firmen steht den Vorgängen hilflos gegenüber. Weil das Betrugsdezernat schwach besetzt ist, wird die junge Ermittlerin Fiona Griffiths in dem Betrugsfall eingesetzt. Zunächst ist Fiona genervt; denn Betrugsfälle bringen viel Arbeit und wenig Ansehen ein. Als sie jedoch - frisch vom Lehrgang zurück - als Undercover-Agentin Fiona Grey in ein Unternehmen eingeschleust wird, erweist sich die in ihrem Verhalten etwas schwierige Fiona als seltener Glücksfall. Anders als ihr Kollege Roy, der ebenfalls undercover eingesetzt wird, zeigt Fiona eine erstaunliche Begabung im Umgang mit Zahlenkolonnen und Tabellen. Undercover-Arbeit ist selten glamourös und die Suche nach dem Kopf hinter der Betrugsserie erweist sich für Fiona als ausgesprochen gefährlich. Wie wird sie aus dieser Geschichte wieder herauskommen?

Als Icherzählerin kommt Binghams Tortured Heroine meist direkt und prägnant auf den Punkt, zeigt aber auch Symptome einer psychischen Erkrankung. Fiona Grey bekommt Dinge in den Griff, die Fiona Griffiths nicht packen würde. Teil ihrer schwierigen Biografie bilden die schillernde Persönlichkeit von Fionas Vater und das fraglos kriminelle Milieu, in dem sie aufwuchs. Fionas psychische Verfassung ist bei ihrer Undercover-Tätigkeit ihr Kapital und ihre Schwäche zugleich. Diplomatisch könnte die junge Polizistin als verhaltensoriginell bezeichnet werden. Selbst wenn Fiona im Recht ist, fragt man sich als Leser manchmal, ob sie unbedingt so direkt sein muss. Der Übergang zwischen Identität, Legende und psychiatrischer Diagnose verläuft bei ihr fließend.

1. alt: Totenklage, neu: Fiona. Den Toten verpflichtet
2. alt: Totenspiel, neu: Fiona. Das Leben und das Sterben
Fazit
Neben dem originellen Kriminallfall fesselt in Harry Binghams drittem Band mit Fiona Griffiths die ungewöhnliche Persönlichkeit seiner Ermittlerin, in der Undercover-Legende und persönliche Verletzung verschwimmen. Das Rätseln um den Einfluss ihres kriminellen Vaters gibt dem Roman eine eigene Spannung. Fiona gibt das Tempo vor, und sie ist immer dann erfolgreich, wenn sie ihren Dickkopf durchsetzen kann. Den Bezug des Klappentexts auf Lisbeth Salander hat Fiona sicher nicht nötig.
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne
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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 22. September 2017

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