Die Unbekannte

Wenige Tage von Weihnachten wird eine junge Frau aus der Seine gerettet. Sie ist nackt, spricht kein Wort und scheint an einer Amnesie zu leiden. Ein DNA-Test soll ihre Identität klären, doch das Ergebnis macht den Fall nur noch rätselhafter: Die Frau ist Milena Bergmann. Allerdings kam die bekannte Pianistin vor etwas mehr als einem Jahr bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Als die Unbekannte aus der Krankenstation flieht, nimmt die Polizistin Roxane ihre Spur auf. Dabei trifft sie auf den bekannten Schriftsteller Raphaël, der mit Milena verlobt war. Nach und nach taucht Roxane tiefer in den Fall ein und zu einer erschreckenden Wahrheit.

Die Romane von Guillaume Musso sind jedes Jahr eines der Buchhighlights für mich. Leider ist das in diesem Jahr nicht der Fall. "Die Unbekannte" beginnt sehr gut. Wie bei Musso werden viele Fragen aufgeworfen, die den Leser neugierig machen. Auch die Erzählweise ist typisch, in dem er immer wieder die Figuren und die damit verbundenen Perspektiven wechselt. All das spricht für einen tollen Roman, zumal die Wahrheit, die sich hinter der Unbekannten verbringt, absolut brillant ist.

Warum gibt es dann nur vier Sterne für den Roman? Weil das alles schon bis zur Hälfte des Buches bekannt ist. Was sich Guillaume Musso bei dem Rest gedacht hat, der einer Mischung aus obskurerer Serienmörder-Geschichte und Theaterwissenschaft ist, hat sich mir leider überhaupt nicht erschlossen. Obgleich der Plot noch eine gewisse Spannung besitzt, bleibt die Motivlage des aufkommenden Täters nebulös, so dass ich erstmals enttäuscht von einem Guillaume-Musso-Roman gewesen bin.