Kindgerecht von Gefühlen sprechen lernen
Von Beginn an drücken Säuglinge, heranwachsende Kinder, Gefühle aus.
Mimik, Gestik, einfache Laute, neugierige Blicke, müder Gesichtsausdruck,
Eltern können recht schnell und meistens treffend deuten, was das Kind
ausdrückt. Eine Entwicklung, die ohne Trennung zwischen eigenen und den
Gefühlen anderer beginnt du dann. Etwa ab dem zweiten Lebensjahr, durch das
Erlenen von "Emotionsworten", wird dieser Ausdruck von Gefühlen
differenzierter, von primären Emotionen wie Hunger und Durstgefühlen hin zu
sekundären Emotionen wie Stolz oder Neid, Scham oder Mitgefühl.
Hierbei bieten die sorgsam ausgewählten Bildkarten, bei denen
"Grüffalo" (nach dem Bilderbuch von Axel Scheffler und Julia
Donaldson ausgewählt), die mutige Maus, einen Ankerpunkt, um Gefühle bildhaft
und exemplarisch sichtbar und damit auch sprachfähig zu gestalten.
So können Erziehende mithilfe dieser Bildkarten einfach, aber stetig und
differenziert, aus der Erlebniswelt des Kindes heraus Gefühle
"sprechbar" gestalten und damit eine wichtige Unterstützung beim
Erwarb emotionaler Kompetenzen und einer diese befördernde Sprache bieten.
"Emotionswärter", die im Wechselspiel zwischen Wort, Gefühl und Bild
die emotionale Entwicklung konstruktiv begleiten.
Wie wichtig es ist, sprachliche Mittel zum Erwerb des Ausdrucks eigener
Emotionen zu entfalten, legen die Autorinnen im Zuge der Einleitung zur Arbeit
mit den Bildkarten komprimiert, aber sehr verständlich dar.
So bieten diese Bildkarten eine gute Hilfe für den Spracherwerb des Kindes, was
den Ausdruck von Emotionen angeht, sowohl was die Sprachförderung angeht (auch
bei Kindern, für die das Deutsche "Zweitsprache" ist), als auch was
den allgemeinen, emotionalen "Wortschatzerwerb" betrifft.
In einfacher Form gehalten, mit je klarem Ausdruck einer konkreten Emotion und
durch die Verbindung mit der verbreiteten "Grüffalo" Erlebniswelt
tritt im Rahmen der Nutzung dieser Karten dann umgehend eine klare Linie mit in
den Raum, die überaus hilfreich eingesetzt werden kann.
Fazit
Ob einfache Ausdrücke mittels einer bis zwei Worten, bis hin zur
"Nacherzählung" möglicher Geschichten, die anhand der Fotografien
entworfen werden können bis hin zur Verwendung einer "Gruppierung mehrerer
Karten" sind die Arbeitsweisen dann auch verschieden und sorgen für eine
stetige Begleitung der Ausdifferenzierung des sprachlichen Ausdrucks von
Emotionen.
Eine sehr zu empfehlende Arbeitshilfe.
Vorgeschlagen von Michael Lehmann-Pape
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veröffentlicht am 12. Februar 2021 2021-02-12 13:32:08