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Horst Eckert: Der Preis des Todes

Der Preis des Todes

von Horst Eckert
Verlag: Wunderlich [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Thriller
ISBN-13 978-3-8052-0012-7

Preis: 10,90 Euro bei Amazon.de [Stand: 23. April 2024]
Christian Wagner arbeitet als Staatssekretär im Gesundheitsministerium und ist studierter Pharmakologe. Als er verdächtigt wird, als Lobbyist für einen privaten Krankenhauskonzern tätig zu sein, schlagen in Berlin die Wellen hoch. Wagner setzt sich beruflich vehement für die Fusion zweier Krankenhaus-Ketten ein, die das Kartellamt höchst kritisch sieht. Privat lebt Wagner mit Sarah Wolf zusammen, Journalistin und Produzentin der Talkshow "Hauptstadtstudio". Ihre Produktionsfirma Sarah Wolf Media hängt direkt von Quoten und Folgeaufträgen des Senders ab. Im journalistischen Haifischbecken der deutschen Hauptstadt hat Sarah die erwünschte Quote abzuliefern, wenn sie ihre Mitarbeiter weiter bezahlen will. Ihre Beziehung haben beide bisher noch geheim gehalten; denn sie lässt sich wohl kaum mit Sarahs politischer Unabhängigkeit als Moderatorin vereinbaren. Als Christian unter verdächtigen Umständen tot aufgefunden wird, schließt Sarah von Anfang an aus, dass ihr Partner sich das Leben genommen haben könnte. Noch kurz vor Christians Tod wollte ihn dringend der Afrikaner Dr. Ambogo sprechen, der allerdings verdächtig schnell aus Deutschland abgeschoben wird, noch ehe Sarah mit ihm sprechen kann.

Während in Düsseldorf Kommissar Paul Sellin nach schwerer Krankheit in den Dienst zurückkehrt, wird dort zufällig die Leiche einer vermissten Menschenrechtsaktivistin gefunden. Johanna Kling hatte sich innerhalb einer Hilfsorganisation kritisch mit dem Bereich Ostafrika befasst und dabei offensichtlich in ein Wespennest gestochen. Paul Sellin zeigt sich unerwartet betroffen von dem Vermisstenfall, weil sein Verhältnis zu seiner eigenen Tochter seit Jahren auf Eis liegt. Da die Polizei sich ihrer Ansicht nach zu früh auf die Selbstmord-Hypothese konzentriert, beschließt Sarah, selbst einer Spur nach Dadaab zu folgen, einem Flüchtlingslager für Somalier in Kenia. Dass Christian als Lobbyist für ein Flüchtlingslager tätig gewesen sein soll, muss selbst Sarah als nahestehender Person verdächtig vorkommen. Als Inhaberin einer Produktionsfirma kann sie auf in der Recherche erfahrene Mitarbeiter und Kameraleute zurückgreifen. Wenn Europäer unvorbereitet nach Afrika reisen, wirkt das meist so naiv wie leichtsinnig. Auch Sarah und ihr Team stapfen reichlich blauäugig in einer ihnen fremden Kultur herum, in der sie überraschenderweise weder an einem Skorpionbiss noch an anderen Widrigkeiten sterben.

Die mögliche Verbindung zwischen dem Berliner Politiker, der toten Menschenrechtsaktivistin und einem Flüchtlingslager in Kenia scheint anfangs aberwitzig. Doch die Wirklichkeit kann grotesker sein als ein Roman. Außer Sarah beißt sich jedoch auch Paul Sellin an dieser Spur fest. Nebenbei werfen die Arbeitsbedingungen in Sarahs Produktionsfirma die Frage auf, wie die Arbeit sie und ihr Team verändert und ob sie selbst diese Entwicklung überhaupt wahrnehmen können.
Fazit
Mit schnellen Schnitten, Ereignissen an wechselnden Schauplätzen und Ermittlern in zwei Fällen baut Horst Eckert von Beginn an Spannung auf. Mit der Verknüpfung von Lobbyismus mächtiger Konzerne, Hauptstadt-Journalismus und den Flüchtlingsströmen aus afrikanischen Staaten trifft er ein hochaktuelles Thema. Als Leser meint man, mitten im Haifischbecken Berlins zu sitzen und die Rangeleien der Platzhirsche zu verfolgen. Auch wenn Sarah als Angehörige und Journalistin hier zum taffen Super-Girl stilisiert wird, bleibt "Der Preis des Todes" als Einzelband ein höchst aktueller, spannender Polit-Thriller.
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne
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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 20. März 2018

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