Mit diesem Krimi von Andrea Revers hat es mich wieder in die Eifel geführt.
Schon seit den Zeiten des legendären Jaques Berndorf führt es mich immer
wieder in die kriminellen Gefilde dieses wunschönen Fleckchens in
Deutschland.
Ein alter Spruch lautet: Rentner haben niemals Zeit. So geht es natürlich auch
der pensionierten Kriminalkommissarin Frederike. Da sie von Natur und von
Ex-Beruf aus immer die Nase in alles stecken muss, bleiben ihr die Ermittlungen
in einem rätselhaften Todesfall nicht verborgen. Mit diesem Todesfall werden
die Leser gleich auf den ersten Seiten konfriontiert. Im Nachbardorf hat sich
eine Frau ein deftiges Essen »Himmel un Äd« zubereitet. Doch während des
Verzehrs wird ihr der Kopf schwer und ist sofort tot. Es stellt sich heraus,
dass die herzhaften Blutwurst eine Menge Ecstasy in sich trug.
Neben dieser Information erfährt Frederike, dass sie bald Großtante wird, und
ihre ihre schwangere Nichte Angela steht auch schon mit Koffer und gebrochenem
Herzen vor der Tür ihres Häuschens in der Vulkaneifel. Der werdende Vater
Frank hat sie in letzter Zeit schmählich vernachlässigt – und wie sich
später herausstellt, hat er zudem ein ausgewachsenes Drogenproblem. Besonders
pikant ist dabei, dass er bei der Mordkommission arbeitet.
Bei Frederike lösen die Beigabe von Drogen und Ecstasy in der Blutwurst sofort
Alarmglocken aus. Sind die Ereignisse Zufall? Wohl kaum. Möglicherweise können
die aktuellen Ermittlungen sie vor dem drohenden Familienchaos bewahren. Der
Verkaufswagen der örtlichen Metzgerei rückt rasch in den Mittelpunkt – und
ein weiterer Toter erwartet sie bereits dort. Wieder einmal kann Frederike
beweisen, dass der Ruhestand für sie keine Bedeutung hat. Doch je tiefer sie
gräbt, desto mehr geraten auch ihre Angehörigen unerwartet ins Visier.
Plötzlich verwandelt sich die Mordermittlung in eine würzige Mischung aus
Blutwurst und Blutvergießen.
Leser von Krimis interessieren sich nicht nur für die Kriminalfälle, sondern
auch für die Vorkommnisse rund um die Protagonisten. Dies kann neue
Freundschaften, familiäre Streitigkeiten oder unausgesprochene Geheimnisse
beinhalten. Andrea Revers hat ein umfangreiches und sympathisches
Figurenensemble geschaffen. Obwohl Konflikte manchmal vorhersehbar sind, bleibt
die Spannung erhalten, wie sie gelöst werden.
Besonders schön fand ich, dass das Thema des Kriminalfalls weit über einen
Cosy Crime hinausgeht. Drogen und Drogenkartelle spielen eine wesentliche Rolle.
Und neben der örtlichen Kripo kommt auch Ermittler vom LKA zum Einsatz. Der
Fall scheint hochbrisant und durchaus aktuell.
Andrea Revers hat in »Alles hat ein Ende« viele Fährten ausgelegt, denen die
Leser folgen können. Welche sich als richtig erweist, wird erst zum Schluss
aufgelöst. Und da es verschiedene Konflickte gibt, gibt es auch mehrere
Auflösungen am Ende, damit die Leser den Roman sehr zufrieden zuklappen
können.
Der Leser kann unbegrenzt mitdenken. Richtig gut gemachte, spannende
Unterhaltung, die auch kritisch die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung
betrachtet. Alles hat ein Ende.
Fazit
In einer Welt, in der Drogenmilieus und süchtige Kripomitarbeiter
aufeinanderprallen, während schwangere Freundinnen das Drama mit
Eifersüchteleien würzen, bleibt uns nur eines zu sagen: Das Leben ist wie ein
spannender Krimi – voller unerwarteter Wendungen und einer Ex-Kommissarin, die
immer wieder das letzte Wort haben will. Manchmal ist es schwer, der Realität
zu entfliehen, aber genau das macht diesen Krimi so fesselnd.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
[Profil]
veröffentlicht am 06. September 2025 2025-09-06 10:06:55