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Gina Mayer: Der Kuckuck

Der Kuckuck

von Gina Mayer
Verlag: Piper Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: historischer Roman
ISBN-13 978-3-492-07337-0

Preis: 22,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 02. Juni 2025]
Erneut entführt uns Gina Mayer mit diesem Roman in vergangene Zeiten. Dabei deckt sie dieses Mal eine enorme Zeitspanne ab, die in den 1920er Jahren beginnt uns bis in die 1990er Jahre reicht.

Davon mal abgesehen, dass der Roman mit einem Handlungsstrang in 1994 beginnt, geht es um drei Freundinnen, die im Jahre 1919 gemeinsam in die Schule gehen. Während Babette vom Maurerhof und Rosl sich schon länger kennen, kommt Evelin nun in die Klasse.

Evelin stammt aus einem reichen Hause und ist die Tochter vom Gruberhof. Evelin ist Besseres gewohnt und zeigt immer wieder eine herablassende Arroganz. Doch die beiden anderen Mädchen genießen eine Freiheit, die sie im reichen Hause nie erlangen würde. Babette und Rosl nehmen sie dennoch gerne in ihrer Gemeinschaft auf. Schließlich bekommen ihre Puppen dank Evelin neue Kleider aus hochwertigen Stoffen.

Rosl steht in diesem Dreiergespann scheinbar auf der untersten Stufe, nicht zuletzt wegen ihrer Mutter, die als Trinkerin im Dorf verschrien ist. Rosl leidet unter dem Ansehen ihrer Familie.

Rosl bewundert heimlich Evelins Eleganz und Anmut, während Babette mit ihrer fröhlichen Art das Trio zusammenhält. Die Mädchen erleben gemeinsam kleine Abenteuer und schmieden Pläne für die Zukunft. Trotz ihrer Unterschiede verbindet sie eine tiefe Freundschaft und Verbundenheit. Ihre Kindheit auf dem Land prägt sie und hinterlässt unvergessliche Erinnerungen.

Gina Mayer erzählt mit viel Liebe zum Detail und schönen Bildern die Geschichte dieser drei Freundinnen, die bald jede ihren eigenen Weg ins Erwachsenenleben geht.

Die Spannung in »Der Kuckuck« wird durch das Auftauchen von Findelkindern in den verschiedenen Zeitepochen generiert. 1994 lernen wir Ella kennen, die in einer Medien-Agentur arbeitet und gerade feststellt, dass sie ein Kind unter dem Herzen trägt. Während sie mit ihrem Freund Pläne über die Zukunft schmiedet, erfährt sie von Ihrer Mutter im Alter von knapp dreißig Jahren, dass die geliebten Eltern nicht ihre leiblichen Eltern sind. Sie fühlt sich belogen und beginnt, nach ihren leiblichen Eltern zu suchen und den Grund herauszufinden, warum sie als Säugling vor einer Wohnungstür abgelegt wurde.

In den 1930er Jahren gebährt Babette ihr erstes Kind. Sie ist verheiratet, von ihren Freundinnen Rosl und Evelin hat sie lange nichts mehr gehört. Hin und wieder hatten sie sich Briefe geschrieben. Da liegt an ihrer Haustür ein Säugling in einer Decke, mit einem Zettel, auf dem steht, dass er Kaspar heißt. Kaspar ist nur drei Monate jünger als Anna, doch Babette kümmert sich auch um Kaspar wie um ihr eigenes Kind.
Fazit
Die Frage, was es mit den beiden Findelkindern in den unterschiedlichen Zeitepochen auf sich hat, ist der Kleister, der die Leser an der Geschichte fesselt. Das Leben der drei Freundinnen läuft so unterschiedlich, dass alles Mögliche denkbar ist. Und obwohl es so viel Unausgesprochenes in den Familien gibt, schafft Gina Mayer ein wunderbar zufriedenstellendes Ende.

Auch wenn nicht alle Romanfiguren in »Der Kuckuck« vom Schicksal der anderen Figuren erfahren, so wissen zumindest die Leser, wie es allen ergangen ist. Ein wunderbarer Roman mit spannenden und interessanten Lebensgeschichten, die einen in den Bann ziehen und auch nach dem Ende zum Nachdenken anregen.
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne
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Vorgeschlagen von Detlef Knut [Profil]
veröffentlicht am 31. Mai 2025

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