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Lucinda Riley: Die Toten von Fleat House

Die Toten von Fleat House

von Lucinda Riley
Verlag: Goldmann Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Krimi
ISBN-13 978-3-442-31672-4

Preis: 22,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 28. März 2024]
Im besten Sinne klassischer Kriminaloman

Es ist ein Ort, der in vielen Filmen und Büchern schon Kulisse war für mannigfaltige Geschichten. Das englische Internat. Immer mit dem klaren Vorteil, dass die handelnden Personen und möglichen Täter in einem eingegrenzten Gebiet durchaus wohl zu finden sein könnten. Und selbst, wenn ein solcher von außerhalb kommen sollte (da benimmt sich eine Mutter aber wirklich auch merkwürdig nach dem Besuch der Ermittlerin), wäre das eine überschaubare und Zahl von Personen.

Oder war es doch ein Versehen, dass der junge Mann seine Tabletten abends verwechselt hat und dann nicht mehr lange am Atmen war? Nun, nicht nur der Leser weiß es schon besser, während die Tabletten gerade ihre Wirkung zeigen, auch die aus dem gewollten "fast -Ruhestand" geholte Jazz Hunter (nomen est omen) hat durchaus schnell so ihre Ideen und "geht in Spur".

Was sie eigentlich nicht mehr vorhatte aus privaten Gründen, was aber wohl nicht unbedingt eine tief verankerte Überzeugung bei ihr war, so schnell, wie sei wieder mit ihrem vertrauten Kollegen "von früher" im Dienstwagen sitzt. Während für den Rektor der Schule durchaus die Welt beginnt, zusammenzubrechen. Denn Skandale können sich kostenintensive Internate nun wirklich nicht leisten, wenn das Ziel ist, möglichst viele Eltern vom eigenen Schulangebot zu überzeugen oder die Pleite droht.

"Wer ist der arrogante Städter, Ma'am? Drogen gibt's überall. Besonders in Schulen, in denen die Kids das dafür nötige Kleingeld haben".

Doch so schnell lässt sich eine Jazz Hunter nicht von ihren Ergebnissen und Intuitionen abbringen. Die im Übrigen souverän und fast locker diesen Kriminalroman als Ermittlerin trägt. Mit Ecken und Kanten, bissig und einfühlsam, aber auf keinen Fall brav und angepasst, es macht auch im Blick auf ihre Persönlichkeit Freude, den Ereignissen im Buch intensiv zu folgen.

"Jazz wusste nicht, warum ihr der Mann auf die Nerven ging". Aber besser wäre, diese unbewusste Antipathie nicht zu sehr auszureizen, wenn man mit Jazz Hunter auskommen will. Was für David Miller im Übrigen noch nicht gilt. Der eine ziemlich miese und berechnende Trennung von seiner Frau erleben musste und, hier und da durch Alkoholdunstwolken immer noch nüchtern genug bleibt, um auf flehende Nachrichten seines Sohnes im Internat zu reagieren. Damit öffnet Riley eine zweite Perspektive, nicht so überwertig vertreten im Buch, aber für den Leser eine gute Idee, der nun auch von anderer "ermittelnder" Seite Hinweise immer wieder bei der Lektüre finden wird.
Fazit
Eine Lektüre, die Riley gewohnt breit, aber nicht langatmig erzählt vorlegt. Mit flüssigem Wortschatz, aber auch geduldiger und gründlicher Erzählweise gelingt es leicht, den Leser mitten hinein in diese nur vordergründig "heile Welt" "braver Schüler" hineinzuziehen. In der nicht nur manche Mitschüler, sondern auch einige Lehrer und Angestellte des Internats einen Eindruck machen, bei dem man doch mal genauer schauen sollte, wer da zu welcher Zeit wo war oder gewesen sein könnte.

Aber, wie fast immer in den intelligenten Krimis von Riley, man sollte sich bis fast zum Schluss nicht zu sicher wähnen, wer denn da hier und da den ein oder anderen aus dem Leben befördert. Und warum. Eine klare Leseempfehlung.
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne
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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 19. Juni 2022

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