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Max Bentow: Der Mondscheinmann

Der Mondscheinmann

von Max Bentow
Verlag: Goldmann Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Thriller
ISBN-13 978-3-442-20614-8

Preis: 15,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 18. April 2024]
Schleimige Morde

Lilienblüten in Massen. Und ebenso Weinbergschnecken in Massen. So findet Nils Trojan die erste Leiche vor. Und auch wenn der Mann kaum mehr kann. Mental, nichts anders als ein Sabbatjahr möchte. Keine Zeit zu atmen, Überstunden bis zum abwinken und von morgens bis abends konfrontiert mit den dunklen Seiten des Lebens. Und zu allem Überfluss ist noch ein Kollege überfällig, dessen Urlaub doch gerade jetzt beendet sein sollte.

Massig also dunkle Gedanken und Unausgeglichenheit in und für Nils Trojan. Was den Kommissar natürlich in keiner Weise hindert, sich mit Vehemenz den Ermittlungen um die getötete und aufwendig "aufgebahrte" Radiomoderatorin Nora zu widmen. Mit zunächst kaum Ergebnissen, was diesen Mord angeht. Der im Übrigen nicht der einzige bleiben wird in kurzen Abständen. Und immer spielen Schnecken eine gewichtige Rolle. Wobei der Leser von Beginn an mehr weiß, als Nils Trojan und auch im weiteren Verlauf der Lektüre baldigen Opfern und bedrohten Personen folgen kann durch die verschiedenen Perspektivwechsel, die Bentow in den ruhigen Fluss seiner sich langsam in der Spannung steigernden Geschichte einbaut.

Ein Mörder, der gut beobachtet. Der nichts ohne Grund beginnt. Der als Kind zu Schnecken ein besonderes Verhältnis hatte und traumatische Gewalt mitansehen musste. Wer aber könnte in der Gegenwart der Täter sein? Verdächtige tauchen durchaus einige auf und wenn dann eine der Protagonistinnen in ihrer inneren Unruhe Zuflucht in der Mondscheinsonate sucht, die sie hervorragend spielen kann, dann wird langsam klarer, für wen das Stück noch Bedeutung haben könnte und wo und bei der Täter das Klavierspiel gelernt hat. Und warum Stimmen von Bedeutung sein könnten, genauer gesagt, Stimmlagen. Dass dabei Steffi, die Ermittlungspartnerin und Stütze von Nils Trojan ins Visier geraten wird und das am Ende die Zeit überaus drängt, darauf arbeitet Bentow überzeugend hin und enttäuscht mit dem Finale dann auch in keiner Weise.
Fazit
Ein wenig zu ruhig ist allerdings im Verlauf der Lektüre hier und da der Erzählstil, wie ebenso die zentrale Rolle der Schnecken sich dem Leser am Ende nicht völlig überzeugend erschließt. Zumindest dürfte es in den Bekanntenkreise nicht sonderlich verbreitet sein, dass Menschen sich Schnecken als "tröstende Schoßtiere" halten.

Im Gesamten aber legt Max Bentow einen atmosphärisch stimmungsvollen und mit eigener Note versehenen Thriller vor, der für eine anregende Lektüre sorgt.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne

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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 25. September 2020

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