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Francis Spufford: Neu York

Neu York

von Francis Spufford
Verlag: Rowohlt Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: historischer Roman
ISBN-13 978-3-498-06447-1

Preis: 19,95 Euro bei Amazon.de [Stand: 24. April 2024]
1746 läuft im Hafen von New York ein Schiff ein. An Bord ein Mann, der sich Richard Smith nennt und hier Geschäfte machen will. Das Leben in "den Kolonien", wie er die Stadt nennt, gibt ihm einige Rätsel auf. Als vertrauenswürdiger Kaufmann müsste Smith sich den hiesigen Sitten anpassen und sich in den Kaffeehäusern der Stadt nach Geschäften umhören. Wäre Smith ein ehrlicher Kaufmann, würden die Händler der Stadt vermutlich seine Auftraggeber und Handelspartner kennen. Die Goldmünzen, die er mit sich führt, nimmt ihm hier kein Händler ab. Was ist das für ein Wechsel über die enorme Summe von 1000 Pfund, den er bei einem Mr Lovell eintreiben will? Smith wird beraubt, die Spur seines Wechsels verliert sich. Nachrichten verbreiten sich in Windeseile in der Stadt. Schadet das Tempo Smith' Plänen, wird er es sich zunutze machen? Als die heiratsfähigen Töchter der New Yorker Kaufmannschaft ins Spiel kommen, scheint die Handlung sich in Richtung Schelmenroman zu entwickeln. Smith tritt als rechtes Schlitzohr auf und seine Gastgeber, die ihn beherbergen, scheinen ihm nicht unbedingt gewachsen zu sein. Er selbst sieht sich als Eisläufer auf extrem dünnen Eis; denn als er im Schuldturm landet, spricht zunächst kaum etwas für seine Unschuld. Im Original unter dem Titel "Golden Hill" veröffentlicht, führt das hochgelobte und preisgekrönte Buch in ein beschauliches New York mit gerade einmal 7000 Einwohnern, in dem das niederländische Bürgertum sich bewusst gegen die Sitten und Werte der Briten und Schotten abzugrenzen versucht.
Fazit
Als Sachbuchautor und gewiefter Rechercheur schöpft Spufford aus einem üppigen Fundus an historischen Details. Es lohnt, sich in Ruhe auf die schnurrige Sprache und die doppelbödigen Dialoge einzulassen und sich nicht auf der Jagd nach der Lösung von Smith' Geheimnis durch die Handlung hetzen zu lassen. Der Eindruck von Schelmenhaftigkeit bestätigt sich auf mehreren Ebenen, als schließlich Smith' Rätsel gelöst wird und sich im Epilog die Erzählerfigur vorstellt, die die Geschichte im Jahr 1813 rückblickend zum Besten gibt. Mit Leseband, Golddekor und Vignetten im Text ein der geschilderten Epoche angemessen schönes Buch.
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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 25. Juni 2017

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