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Jonas Jonasson: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

von Jonas Jonasson
Verlag: carl's books [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Belletristik
ISBN-13 978-3-570-58501-6

Preis: 12,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 23. April 2024]
An seinem einhundertsten Geburtstag wagt Allan Karlsson die Flucht aus seinem Altenheim. Er klettert aus dem Fenster und begibt sich mit Pantoffeln und 50 Kronen auf den Weg zum Bahnhof. Dort bittet ihn ein zwielichtiger junger Mann auf einen Koffer aufzupassen. Kurz entschlossen greift sich Allan den Koffer, steigt in den Bus und fährt ins schwedische Niemandsland. Dort trifft er auf den Kleinkriminellen Julius, mit dessen Hilfe er den Koffer öffnet. Beide sind über den Inhalt mehr als überrascht. Allerdings will auch der Besitzer des Koffers diesen wieder in seine Obhut bekommen. Es entspinnt sich eine Jagd durch Schweden, in der Allan und Julius weitere, zum Teil sehr ungewöhnliche Verbündete finden.

Seit eineinhalb Jahren sorgt der Debütroman von Jonas Jonasson für Furore. Neben Allans ungewöhnlicher Flucht erzählt der Roman in Rückblenden dessen Lebensgeschichte. Ähnlich wie Forrest Gump rutscht auch Allan immer wieder in den Blickpunkt der Weltgeschichte. In jungen Jahren experimentiert er in seiner Heimat mit Sprengstoff und begibt sich anschließend auf eine Weltreise der besonderen Art: er hilft General Franco, betrinkt sich mit dem späteren Präsidenten Harry Truman, legt sich mit Stalin an und rettet Maos Verlobte. Parallel zur Handlung in der Gegenwart erzählt Jonas Jonasson im Wechsel die obskure Lebensgeschichte seiner Hauptfigur.

Und dies macht er stellenweise pointiert und kurzweilig. Es gibt feine Witze, derbe Schenkelklopfer und Anspielungen, die mal derb, mal süffisant sind. Der Autor hat viel Arbeit in die Ausarbeitung seines Plots investiert. Eine Arbeit, die sich gelohnt hat, denn die Geschichte ist schlüssig. Trotzdem zieht sie sich einige Male in die Länge. Es gab Phasen, bei denen ich nicht lachen konnte und die mich nur bedingt zum weiterlesen animiert haben.

Stilistisch hat mir der Roman sehr gut gefallen. Jonas Jonasson bedient sich einer ausgefeilten und ausdrucksstarken Sprache, so das der Roman unter diesem Aspekt ein Hochgenuss ist. Im Vergleich mit anderen Autoren ist auffällig, das er sehr intensiv mit indirekter Rede arbeitet, was dem gesamten Roman ein recht ungewöhnliches Bild gibt.
Fazit
Nach gut vierhundert Seiten legt man den Roman durchaus zufrieden zur Seite. Den großen Rummel und die zum Teil überschwänglichen Kritiken kann ich nicht ganz nachvollziehen. Sicher, "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" ist ein lesenswertes Buch, das stellenweise wirklich witzig und tiefgründig ist und über gute Ideen und ausgezeichnete Figuren verfügt. Jedoch gibt es auch einigen Leerlauf, in dem mich zwar die Sprache, nicht aber die Geschichte begeistern konnte.
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Vorgeschlagen von Michael Krause [Profil]
veröffentlicht am 04. Februar 2013

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