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Heinrich Anker: Ko-Evolution versus Eigennützigkeit

Ko-Evolution versus Eigennützigkeit

von Heinrich Anker
Verlag: Erich Schmidt Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Sachbuch
ISBN-13 978-3-503-13886-9

Preis: 34,56 Euro bei Amazon.de [Stand: 27. März 2024]
Das Wirtschaftsleben wird immer mehr von Egoismus dominiert. Dies ist nicht nur moralisch indiskutabel, sondern kostet auch viel Produktivität, da alle in erster Linie bestrebt sind, den Arbeitsplatz zu erhalten. Nach wie vor gilt dies immer noch als 'modernes Wirtschaften'. In diesem Buch wird eine Alternative aufgezeigt, statt Egoismus gegenseitiges Dienen, was sich auch positiv auf die Unternehmensergebnisse auswirkt. Herangezogen werden neueste Erkenntnisse der philosophischen Anthropologie, der Psychologie, der Neurobiologie, der Evolutionsbiologie und der Motivationstheorie. Zentrales Instrument ist eine Balanced Valuecard.

Struktur:
- Einführung (Unternehmenskultur, Balanced Valuecard, Creating Share Value)
- Ko-Evolution statt Eigennutzenmaximierung (Share Value und Eigennutzenmaximierung im Vergleich, Vorteil leistungsorientierter Unternehmen)
- Der Mensch und sein geistiges Kapital
- Sinn und Unternehmen (Sinn, Anerkennung, Werte, Mission, Ideal, Vision, Kommunikation)
- Menschenbilder und Unternehmensstrukturen
- Balanced Valuecard als Tool
- Balanced Valuecard in der Praxis
- Was leistet die Balanced Valuecard
- Ko-Evolution statt Profitgier
Eine ausführliche Bibliographie rundet den Band ab.

Der Band hat einen sehr angenehmen Schriftgrad. Auch die Fußnoten sind leicht lesbar, so dass das Auge nicht ermüdet. Begriffe sind fett gedruckt, Zitate kursiv. Informative Grafiken und Tabellen ergänzen den Text. Zusammenfassungen und Tabellen sind grau unterlegt. Der Text ist verständlich und anregend geschrieben. Kenntnisse auf dem Niveau der Sekundarstufe II (Lehre, Fachschule, Matura/Abitur) werden jedoch vorausgesetzt, ebenso gute Englischkenntnisse. Nur stellenweise treten Fremdwörter gehäuft auf.
Positiv fallen auf:
- Der Hinweis auf die katastrophalen Auswirkungen utilitaristischen Denkens. Egoismus bringt nur kurzfristig Erfolge.
- Der Hinweis darauf, dass wir alle einen hohen Preis zahlen müssen, wenn die Gesellschaft utilitaristisch bleibt.
- Der Hinweis auf die negativen Auswirkungen auch auf die priviliegierten Schichten, da die Lebensgrundlagen aller geschädigt werden.
- Am erfolgreichsten werden diejenigen sein, die anderen helfen.
- Best-Practice-Beispiele
- Der Hinweis darauf, dass viele ArbeitnehmerInnen beim Entgelt oder der beruflichen Position Abstriche machen würden, wenn nur das Arbeitsklima stimmt.
- Das Herausstellen der Bedeutung der Anerkennung
Kritisch anzumerken ist, dass sich rund 20 % der Bevölkerung sich aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur nicht an wechselnde Bedingungen anpassen können, unter dieser Personengruppe befinden sich viele, die zu den Besten gehören.
Fazit
Der Band bietet eine Einführung in wichtige Teilgebiete der Psychologie, der Philosophie, der Kultur- und Sozialanthropologie, der Soziologie, der Theologie, der Pädagogik und der Wirtschaftswissenschaften und ist daher nicht nur von Studierenden und AbsolventInnen der betreffenden Studienfächer, sondern auch von ArbeitgeberInnen und 'nehmerInnen sowie Fach- und InteressensvertreterInnen dringend zu empfehlen. Hinzuweisen ist noch auf zwei Bücher zum Themenkreis aus demselben Verlag: Haas, Corporate Happiness, und Pircher-Friedrich, Mit Sinn zum nachhaltigen Erfolg
10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne

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Vorgeschlagen von Brigitte Ecker [Profil]
veröffentlicht am 30. Juli 2012

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