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Ron Burns: Römische Ausschweifungen

Römische Ausschweifungen

von Ron Burns
Verlag: Goldmann Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Biografie
ISBN-13 978-3-442-42293-7

Preis: 0,79 Euro bei Amazon.de [Stand: 25. April 2024]
Dieser Kriminalroman, der auch im "Lexikon der Kriminalliteratur" von Klaus-Peter Walter rezensiert wurde, gehört zu den historischen Krimis, die im alten Rom spielen (wie vergleichbare Kriminalromane, etwa von Steven Saylor: Ciceros Lächeln). Er behandelt die - durch den aktuellen Kinofilm "Der Gladiator" erneut populär gemachte Zeit um 180 n. Chr. Commodus, macht- und geistesgestörter Sohn des römischen Kaisers Mac Anton verschwört sich gegen den Vater, um selber früher den Thron zu erobern. Detektivfigur ist der Anwalt Livinus Severus, der den Auftrag der geheimnisvollen Secunda annehmen muss, Beweise für die Untreue ihres Mannes zu finden. Doch Secunda stirbt kurz darauf - ebenso wie eine Reihe von Stoikern (der Philosophenschule z. Zt. Marc Aurels). Allmählich findet der Detektiv heraus, dass die Morde im Zusammenhang mit der Absicht des Commodus stehen, seinen Vater zu beseitigen. Die ermordeten Stoiker hatten diesen Plan entdeckt und mußten daher sterben. Livinus Severus eilt zum Feldlager des Kaisers, um ihn von dem Verrat seines Sohnes zu unterrichten. Nach vielen Mühen (unter anderem wird seine Begleitmannschaft vergiftet) erreicht er das Lager, kann Marc Aurel jedoch nur im Beisein des ebenfalls herbeigeeilten Commodus sprechen. Als er die Liebe Marc Aurels zu seinem missratenen Sohn erkennt, ist er davon so überwaeltigt, dass er von seinem Vorhaben, den Kaiser zu unterrichten, schweigt. Wenige Tage darauf ist Marc Aurel tot - ob - wie im Film "Gladiator" angedeutet, Commodus hinter dem Tod steckte, um seine Absetzung zu verhindern, ist bis heute historisch nicht geklärt. Auf jeden Fall beginnt nun eine Zeit der Rechtlosigkeit, die der Ich-Erzähler Livius Severus auch so benennt. Obwohl sein Leben durch Commodus ständig bedroht ist, schreibt er diese Erlebnisse auf - und so liefert der Autor einen interessanten Kriminalroman aus der römischen Zeit. Leider ist er mir zu grausam geraten. Dass die Begleiter des Severus vergiftet und nur er selbst und sein Diener Yaro verschont werden, ist unwahrscheinlich. Auch dass Commodus, der als sexuelle Bestie geschildert wird, Severus in Ruhe und am Leben lässt, ist angesichts der Charaktereigenschaften dieses Kaisers völlig unwahrscheinlich. Gelungen sind Burns Darlegungen der Gedankenwelt der Stoa, v.a. in den Ausführungen Marc Aurels am Ende des Buches. Mir selber ist der Krimi zu grausam und auch die historischen Hintergründe um den Machtwechsel zu Commodus (einige Historiker wie M. Grant setzen ja hier den Beginn zum Untergang des römischen Reiches an) kommt mir zu kurz. Steven Saylors Kriminalromane sind - was die Schilderung des römischen Alltagslebens angehen - aussagekräftiger und für mich auch spannender.
Fazit
Sei's drum. Wer unterhalten werden möchte und sich für diese Zeit interessiert, sollte diesen Krimi lesen.
5 Sterne5 Sterne5 Sterne5 Sterne5 Sterne5 Sterne5 Sterne5 Sterne5 Sterne5 Sterne

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Vorgeschlagen von Bernhard Nowak [Profil]
veröffentlicht am 19. Oktober 2003

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