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Amanda Foreman: Georgiana, Das lustvolle Leben der Herzogin von Devonshire

Georgiana, Das lustvolle Leben der Herzogin von Devonshire

von Amanda Foreman
Verlag: Deutsche Verlagsanstalt [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Biografie
ISBN-13 978-3-421-05376-3

Preis: 6,01 Euro bei Amazon.de [Stand: 18. April 2024]
Georgiana ist die strahlendste Persönlichkeit des mittleren und zu Ende gehenden 18.Jhd. Sie war in mehrerlei Hinsicht ein Multitalent und Phänomen.
Georgiana ist die älteste von 3 Kindern der Lady Spencer. Die Mutter spielt eine sehr wichtige Rolle in Georgianas Leben, kann sie aber dennoch nicht von ihren Fehlern abhalten.
Jung wurde sie mit dem Herzog von Devonshire verheiratet, zu dem sich aber erst sehr spät eine zaghafte zärtliche Beziehung aufgebaut hat. Lange war die Ehe durch Affären seinerseits und Fehlgeburten und dem fehlenden männlichen Erben belastet.
Die Leute liebten oder verachteten sie. Georgiana war das Lieblingsthema der Zeitungen, die natürlich auch parteiisch waren und Georgiana für ihre Ziele ausnutzten.
Sie war wichtiges und prägendes Mitglied bei den Whigs, verhalf ihnen zu Erfolg und schlichtete parteiinterne Zwists. Sie war jahrzehntelang die führende Modeexpertin, alles was sie trug wurde zum Trend.
Oft musste sie sich Spott wegen ihrer freizügigen Teilnahme an der Politik gefallen lassen, lange waren ihre Wahlkämpfe Gesprächsthema. Sie tat Dinge, zu der sich keine Lady hätte herablassen dürfen, sie nahm Kontakt zum Volk auf und überredete diese zu wählen.
Georgiana war eine schwere Spielerin und das schon seit frühestem Alter. Die Schulden waren ein stetes Problem bis zu ihrem Tode im Jahr 1806. Trotzdem war sie die schillerndste und populärste Persönlichkeit, deren Rang keine Frau zu ihren Lebzeiten nachahmen.
Georgiana war auch sehr kunstinteressiert und unterstützte Musiker und Schauspieler. Sie schrieb aber auch selbst kleine Werke und Gedichte, die aber immer unter falschen Namen rauskamen.
Sie war enge Freundin von Marie Antoinette und erlebte die Revolution an ihrem eigenen Leib.
Georgiana ist ein Sinnbild für die Pseudomoral des "ton" im 18.Jhd. Nach außen hin musste der Ruf einer ehrbaren Familie gewahrt werden, aber Affäre und uneheliche Kinder waren eine regelmäßige Gegebenheit, die nur kläglich vertuscht werden konnte. Auch Georgiana hatte eine Affäre, aus der eine Tochter entsprang, zu der sie sich zeitlebens nicht bekennen durfte. Der Herzog selbst hatte mit der engsten Freundin Georgianas Bess 2 Kinder, die später auch in seinem Haus verkehrten und dadurch ein besseres Leben erwarten durfte. Bess, Elizabeth Foster, spielte eine zentrale Rolle in Georgianas Leben, während der Rest der Familie sie verachteten, liebte das Ehepaar sie.
Georgiana ist auch ein Beispiel für Kontroverses. Lange war sie der Meinung, dass Frauen nichts in der Politik zu tun haben, sie müssten die Männer unterstützen aber nicht aktiv daran teilnehmen, so wie sie es getan hat. Sie liebte ihre Kinder über alles, aber ihr uneheliches musste sie um ihre Familie zu schützen verheimlichen. Sie war großzügig aber auch hinterlistig wenn es darum ging, Geld zu borgen. Sie war nie selbstsicher und brauchte immer die Bestätigung anderer, geliebt zu werden.
Das 18.Jhd stellt in Sachen Geschlechtertrennung ein besonderes Jhd. dar. Damen wie Georgiana waren in diesen Jhd. enger in die Politik verwickelt als im 19. Jhd. wo es den Frauen untersagt war aktiv zu werden. Lange hat es danach gedauert, bis den Frauen dieselben Rechte in der Politik zukamen wie den Männern.
Fazit
Amanda Foremans Buch ist ein besonders schönes und gut zu lesendes. Es ist eine typische Biographie, aber es konnte die farbenfrohe Welt des 18.Jhd, die faszinierende Persönlichkeit Georgianas sehr lebendig wiedergeben, so dass es zu keinem Moment langweilig wurde zum lesen. Es enthält Porträts und Bilder des Devonshire Hauses (das nicht mehr steht).
10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne

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Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra [Profil]
veröffentlicht am 06. September 2009

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