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Ian McEwan: Amsterdam

Amsterdam

von Ian McEwan
Verlag: Diogenes Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Belletristik
ISBN-13 978-3-257-23284-4

Preis: 13,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 17. April 2024]
Vernon, Chefredakteur, und Clive, Komponist, der gerade an einer Jahrhundertsinfonie arbeitet, die in Amsterdam geprobt werden soll, sind gute und beste Freunde. Doch nach dem Tod ihrer gemeinsamen Geliebten Molly beginnen sich ihre Wege zu trennen. Beide werfen sich Morallosigkeit vor.
Der dritte Geliebte ist ein Politiker, über den Mollys Mann pikante Informationen für Vernon hat. Als Vernon Clive um Hilfe bittet, ob diese Informationen, die den Politiker bestimmt seinen Kopf kosten wird, veröffentlichen soll und Clive ihn für skrupellos hält, beginnen die Freunde an ihrer Freundschaft zu zweifeln.

Vernon und Clive, trotz ihrer unterschiedlichen Berufe, sind sich ähnlich. Beides Männer, die ihre Muse verloren haben und sich in einer Sinnkrise befinden. Der eine sinnt über seine Sinfonie nach, die nicht richtig werden will und der andere über seine im Abflug befindlichen Zeitung. Beide haben sich der Unmoral schuldig gemacht, aber können es sich selbst nicht eingestehen. Der indem er einen Mann bloß stellen will der Auflagen zu lieben und der andere, eine Frau in den Fängen eines Vergewaltigers belässt um die Melodie in seinem Kopf nicht zu vergessen.

"Amsterdam" ist die Geschichte über Moral, Medien und Macht, die über Erfolg oder Misserfolg aller Beteiligten entscheiden.
Wieder mal packt McEwan mit seiner Sprache, bezaubert die Musik-Liebhaber mit Passagen über die wahre Musik und dem genetischer Wahrnehmung von Harmonie und Melodie und zeigt den Zerfall zweier Charaktere auf.

Ich kann nicht sagen, dass das Ende überraschend oder gar absurd daher kommt, nein. Vielmehr ist es eher voraus zu sehen (für mich im Nachhinein, nachdem ich die Geschichte noch mal Revue passieren hab lassen und mich an den Pakt der Freunde erinnert hab), aber ohne der Geschichte an Spannung zu nehmen.
Es ist doch interessant beleuchtet zu sehen, wo Freundschaft aufhört und Missgunst beginnt.
Fazit
Lesenswert!
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne
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Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra [Profil]
veröffentlicht am 12. Oktober 2008

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