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Rampo Edogawa: Spiegelhölle

Spiegelhölle

von Rampo Edogawa
Verlag: Maas [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Krimi
ISBN-13 978-3-929010-97-8

Preis: 114,06 Euro bei Amazon.de [Stand: 28. März 2024]
Acht Erzählungen des japanischen Krmiautors Edogawa Rampo.

Zwei Versehrte: Diese Geschichte handelt von der Leidensgeschichte eines Mannes, der in einen Zustand des Schlafwandelns einen Mord begangen hat. Doch seine Erzählung gibt seinen Gesprächspartner einige Rätsel auf.

Zwillinge: Ein Mann ermordet seinen Zwillingsbruder, um dann seinen Platz als wohlhabender Ehemann einzunehmen. Da er von verschwenderischer Natur ist, ist das Vermögen schnell ausgegeben und er ermordet bei dem Versuch Geld zu stehlen, einen Freund. Dabei unterläuft ihm ein Fehler.

Der psychologische Test: Ein Student ermordet eine alte Dame, um Geld für Studiengebühren aufzubringen. Er verhält sich dabei sehr geschickt, doch hat er die Rechnung ohne Detektiv Akechi Kogoro gemacht.

Das Rote Zimmer: Im roten Zimmer treffen sich Leute, die sich in ihrem Leben langweilen. Sie schauen sich dort heimlich Hinrichtungen an oder erzählen sich aufregende Geschichten, um für ein paar Minuten ihren langweiligen Alltag zu vergessen. Das neuste Mitglied Herr T. erzählt scheinbar eine unglaubliche Geschichte.

Der Sesselmann: Eine berühmte Schriftstellerin bekommt einen manuskriptartigen Brief, indem ihr ein ein wohl unsagbar häßlicher Möbeltischler eine unglaubliche Geschichte schreibt, die für sie einige Überraschungen birgt.

Spiegelhölle: In dieser Geschichte berichtet ein Mann, wie sein bester Freund, der begeistert von Spiegeln ist, dem Wahnsinn verfällt.

Die Raupe: Eine Frau kümmert sich schon seit 3 Jahren um ihren im Krieg verstümmelten Mann, dem sämtliche Gliedmaßen, sowie der Sprech-, Hör- und Riechsinn fehlen. Trotz der Last, die ihr Mann in diesem Zustand für sie darstellt, genießt sie ihre Macht über ihm. Doch eines Tages eskaliert die Situation.

Auf der Klippe: Ein Mann und eine Frau erzählen sich eine Geschichte aus ihrer Vergangenheit. Dort hat die Frau ihren Exmann aus Notwehr umgebracht, als dieser sie auf Grund ihres Reichtums versucht umzubringen. Doch ist nicht alles so, wie es scheint.
Fazit
Wer bei diesem Buch tatsächliche Kriminalgeschichten erwartet, wie es zumindest in den Inhaltsangaben, die man sonst überall im Internet findet, versprochen wird, wird wie ich auf jeden Fall enttäuscht werden. Bis auf vier Geschichten hat wohl keine den Titel "Detektivgeschichte" wie es im Einband steht, verdient. Ich meine, was hat ein Mann, der sich in einen Sessel versteckt oder eine Frau, die einen völlig entstellten Invaliden als Mann hat, mit einem Kriminalfall zu tun? Herzlich wenig, wenn kein Verbrechen in dem Zusammenhang passiert. Edogawas Erzählstil, sowie der Aufbau der Geschichten, erinnern stark an Edgar Allan Poe. Dies ist mir sofort beim Lesen aufgefallen. Erst danach hab ich mir den Einband des Buches durchgelesen und tatsächlich war Edgar Allen Poe das Vorbild dieses Autors. Zwar lese ich die Geschichten von Poe ziemlich gerne, trotzdem finde ich, ist die Tatsache, dass sich Rampo an ihm so stark orientiert hat, auch ein großer Kritikpunkt seiner Erzählungen. Ich persönlich lese es lieber, wenn Autoren ihren eigenen Erzählstil entwickeln, anstatt ein Vorbild zu imitieren. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Spannung, die meiner Meinung nach etwas zu kurz kommt. Wirklich überraschende Wendungen gibt es kaum und es wird schon im Vorfeld der Geschichten (zumindest in den meisten) erwähnt, wer der Mörder ist. Das ist natürlich nur meine subjektive Meinung, aber ich mag es lieber, wenn man während des Lesens selbst grübeln muss, wer nun die Tat verübt hat. Trotzdem war das Buch in keinster Weise unlesenswert. Die Geschichten, obwohl sie so phantastisch sind, wirken realistisch (bis auf die Geschichte "Das Rote Zimmer" Die Strategien des "Mörders", sowie die Tatsache, warum er zum Mörder wurde, waren so unüberzeugend), sind kreativ und lassen dem Leser ab und zu einen Schauer über den Rücken laufen. Wenn es tatsächlich einen Mord gegeben hat, werden diese in Sherlock Holmes Manier aufgeklärt. Ich würde diesem Buch mindestens 6 von 10 Sternen geben. Ich denke, dass Edogawa Rampo nicht umsonst als Vater des Krimi Genres in Japan gepriesen wird, doch ist einfach die Auswahl der Geschichten, die uns hier als Kriminalgeschichten verkauft werden sollen, unpassend und daher für manche Leser wie mich enttäuschend. Im Internet habe ich gelesen, dass Edogawa noch weitere Geschichten mit seinen Meisterdetektiv Akechi Kogoro geschrieben hat. Wären diese Geschichte in diesem Buch aufgetaucht, wäre ich wohl begeistert gewesen.
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Vorgeschlagen von Stefanie [Profil]
veröffentlicht am 06. Mai 2006

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