Differenzierte und erprobte altersgerechte Umsetzung
EMDR war lange Zeit im Kommen, erst vereinzelt, dann in der Breite. Und ist nun,
zu Recht, als bekannte und immer öfter zum Einsatz kommende
psychotherapeutische Methode, vollständig in der Behandlung angelangt.
Als zentrale Methode durchaus auch, vielfach aber als Ergänzung zur
grundlegenden therapeutischen Arbeit, sei es in der Verhaltenstherapie, der
Tiefenpsychotherapie oder der systemischen Therapie.
Und mehr und mehr erweitert sich diese aus der Traumatherapie entwickelte
Methode auch auf den Bereich der Kinder- und Jugendpsychotherapie.
Und auch das zu Recht, denn je früher traumatische Erlebnisse oder unbewusst
eingeprägte Verhaltensmuster, die zu Einschränkungen der inneren Entwicklung
und zu Problemen mit sich selbst und der konstruktiven Entfaltung des eigenen
Lebens und der eigenen Person führen, bearbeitet und verändert werden können,
desto besser ist dies für die Entwicklung gerade von Kindern und Jugendlichen
"ins Leben hinein".
Dabei ist die Methode griffig, einfach, in der Ursache ihrer Wirkung zwar noch
nicht bis ins Letzte hinein geklärt, aber beobachtbar in der positiven Wirkung
der "Überschreibung" festsitzender, negativer Gefühle und
begleitender Gedanken durch "befreiende" Gefühle und, einer
"Erstellung" damit einhergehender positiver Gedanken über die eigene
Person und (dann ehemals) belastender Situationen oder innerer Zwänge.
Daniela Lempertz beschreibt fundiert, gründlich, anhand vieler Praxisbeispiele
und sehr verständlich zunächst die Theorie des EMDR (von Beginn an mit dem.
Fokus des Einsatzes der Methode bei Kindern und Jugendlichen).
Vor allem bietet sie aber im zweiten Hauptteil des Werkes vielfache ganz
praktische Möglichkeiten (37 an der Zahl), EMDR in sehr differenzierter Form
zum Einsatz zu bringen.
Instrumente, die schon in der Namensgebung neugierig machen und allesamt halten,
was sie assoziativ schon beim Titel in den Raum setzten.
Sei es die, aus andren sozialen Interaktionsprogrammen heraus bereits bekannte,
"Pizzamassage", die körperlich Verbindung herstellt und einfach wirkt
(eine der insgesamt 13 körperorientierten Instrumente im Buch und gut, dass
auch Elemente der integrativen Körpertherapie mit aufgenommen und mit EMDR
verbunden werden), über "Sternstunden" (zur Aktivierung vielfacher
positiver Ressourcen der Erfahrungswelt der Kinder und Jugendlichen) bis hin zu
"Einsteins Spiel mit der Zeit", um die Ressource "Sich
verlangsamen" oder "sich beschleunigen" zu implementieren.
Fazit
Dies und die vielen andern Übungen sind plakativ beschrieben und können
umgehend erprobt und eingesetzt werden. Allerdings sollte dringend beachtet
werden, dass mit der Methode EMDR sehr vertrauter Umgang bereits kompetent
erworben wurde. Denn all diese Übungen nur für sich "spielerisch"
genutzt wirken nur, wenn die Grundlage der "Implementierung und
Überschreibung" ständig präsent im Raum gehalten wird.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 19. Dezember 2025 2025-12-19 14:41:17