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Bella Mackie: What a way to go

What a way to go

von Bella Mackie
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Belletristik
ISBN-13 978-3-453-27521-8

Preis: 24,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 10. Dezember 2024]
Schräg und spannend und leger verfasst

Da kann man aber auch ungehalten werden. Gerade noch der gefeierte Star des eigenen, 60. Geburtstages. Und überhaupt sich aus der "untren Mittelschicht" eindeutig nach vorne und oben gearbeitet. Investor, Finanzfachmann, Liebling seiner Anleger und Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Mit der Einschränkung, des "Neu-Reichen gesellschaftlichen Lebens". Aber dafür hat Anthony ja wohlweislich damals Olivia geheiratet. "Altes Geld" eben. Nicht von den Rücklagen auf dem Konto hergesehen, da sah es mau aus damals, sondern aus Tradition wissend, wie man sich seriös verhält. Auch wenn Olivia, die immerhin vier Kinder ihrem Anthony geboren hat (mit gewissen Hintergedanken je zu den Zeiten, als es notwendig erschien, schwanger zu werden), ansonsten aber viel smarter ist, als ihr Mann denkt. Und daher das Haushaltsgeld reichlich auf ein eigenes, verborgenes Konto überweisen lässt.

Soweit so fast normal in diesen reichen Kreisen. Und was wundert es, dass Anthony, der scheinbar den Schwur als junger Mensch geleistet hat, keine Sekunde Langeweile ertragen zu wollen, er auch als "Schürzenjäger vom Dienst" durchaus bekannt ist. Sowohl Olivia als auch Anthony sind nicht tief begeistert von den Persönlichkeiten ihrer vier Kinder. Jedes auf seine Weide recht eigen veranlagt. Alle aber einig im Gedanken, dass das Leben ewig in Reichtum weiterzugehen hat. Was ein erstaunliches Erwachen nach sich ziehen wird. Denn eben war Anthony noch der vitale Star der Szene, und dann ist er tot. Unglücklich, könnte man auf den ersten Blick denken. Vor allem aber Ausgangspunkt zwischenmenschlicher Entwicklungen, die Mackie mit trockenem Humor und viel Ironie auf den Weg bringt.

Denn, das hätte man nicht geahnt, im "Wartezustand der Zwischenwelt" finden sich jüngst Verstorbene mit unklarer Todesursache ein und haben solange zu verbleiben (in nicht angemessen Umständen, wie Anthony deutlich hervorhebt in den Gesprächen mit seinen "Mentoren" der Zwischenwelt ebenfalls eindeutig zum Ausdruck bringt, dass ist er sich einfach schuldig), bis sie die genauen Umstände ihres Todes recherchiert haben.

Was bei Anthony nicht einfach sein wird (der Mann hat keine klaren Erinnerungen an den Moment, als es geschah) und, da er nicht in Kontakt mit den Lebenden treten kann, ihn darauf angewiesen macht, die Seinen akribisch zu beobachten, um den Vorfall zu rekonstruieren. Nicht, dass er allzu enttäuscht vom Verhalten seiner Sippe sein wird, er hält nicht viel von der ganzen Bagage, aber was da alles im Hintergrund lauert, das überrascht sogar ich, der im Leben wenig Skrupel kennt. Ebenso, wie die Seinen von den wahren Verhältnissen hinter der glitzernden Fassade überaus unangenehm berührt sind.
Fazit
Und so lädt Mackie Leser und Leserinnen mit ihrem kurzweiligen und oft ein Lächeln ins Gesicht bringenden Stil, Anthony bei der Lösung seines eigenen "Kriminalfalles" zu begleiten und zugleich intensiven Einblick in die (ziemlich einseitig und beschränkte) Sich der Seinen auf das Leben detailliert zu verfolgen. Wobei, wenn man ehrlich ist, Olivia ihrem Göttergatten durchaus hier und da die Show stiehlt. Mit überraschenden Wendungen, natürlich, wenn es darum geht, was wirklich passiert ist an und in diesem Teich bei Anthonys Geburtstagsparty.

Wobei die Einschübe im Werk über die eigenen Ermittlungen einer jungen Bloggerin sich nicht selten als eher überflüssig herausstellen und den hervorragenden sonstigen Eindruck der Geschichte ein wenig trüben. Aber das kann man ja auch überlesen, wenn man möchte.
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne

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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 06. November 2024

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