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Lenz Koppelstätter: In tiefen Seen

In tiefen Seen

von Lenz Koppelstätter
Verlag: Kiepenheuer & Witsch [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Belletristik
ISBN-13 978-3-462-00153-2

Preis: 13,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 28. März 2024]
Kriminalfall mit bestens passendem erdern-schwerem Schritt

Commissario Grauner fühlt sich mehr und mehr an seinen Grenzen angelangt. Gerade was diesen neuen Fall angeht, zuvorderst. Aber auch, was die Pläne seiner Tochter betrifft, die die elterliche Alm mit den behaglich muhenden Kühen gerne in die Moderne führen würde. Veränderungen eben, die Grauner nicht sonderlich schätzt. An sich nicht. Und ein Fall, der ihn selbst in arge Not und Bedrängnis "in den Berg" hineinbringen wird. Im wörtlichen Sinne, aber auch was die Verhältnisse in diesem kleinen Dorf am Ende des Tales, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, die "Omerta" volle Geltung hat und eine Familie anscheinend über alles Wohl und Wehe zu bestimmen hat. Was auch drei Geologen deutlich zu spüren bekommen, die in einer ernsten Untersuchung in luftiger Höhe bedrängende Ergebnisse finden werden. Die nicht sonderlich auf Gegenliebe bei den Einheimischen treffen würde. Wie sich in der Dorfkneipe eindeutig herausstellen wird.

Was dies aber mit der übel zugerichteten Leiche auf einer Wiese nahe der Berge zu tun haben könnte und wie familiäre Verbindungen aus der Vergangenheit die Gegenwart beeinflussen und was dies zudem mit einem geheimnisvollen Gemälde zu tun haben könnte, das bleibt Grauner und dem Leser lange Zeit verborgen. Bis Grauners geliebte Frau einen Besuch bei einer Auktion anregt. Zur Abwechslung und aus persönlichem Interesse. Ein Fall somit, der Commissario Grauner, seinen coolen Kollegen Saltapepe, die Assistentin Tappeiner und die neue Praktikantin mit vielen Fragen und vor einer Mauer des Schweigens zunächst im Dunkeln tappen lassen.

"Da oben, ganz hinten im Tal, über den Almen, über der Baumgrenze, liegt der Schneeberg. Durchlöchert von alten Stollen".

Ein Berg, der eine durchaus tragende Rolle im Kriminalfall übernehmen wird. Was zu Beginn aber noch nicht zu ahnen sein wird. Einem Beginn, in dem sich die Ermittlungen zunächst auf die vermeintlich "herrschaftliche" Familie Krawinckel im Dorf konzentrieren wird. Vielleicht nicht zu Unrecht, wenn aber, dann anders, als man lange Zeit denken mag. In ruhigem Erzählfluss, jeweils einen sicheren Schritt vor den anderen setzten, wie um zu prüfen, ob die Ermittlungen auch trittfest, sicher, in die richtige Richtung weisen. Und trotz dieser eher Langsamkeit sollte man das Team niemals unterschätzen, wie sich am Ende in der Auflösung all der Fäden und des Mordes zeigen wird.

"Sie hatten lange gebraucht, um sich aufeinander einzuspielen. Ein paar Jahre sogar. Jetzt ging's".
Fazit
Ein ruhiger Krimi, atmosphärisch der Landschaft und dem Lebensgefühl der dort lebenden Menschen bestens angepasst und dennoch ohne Stillstand, sondern mit ebenso ruhigem, stetigen Ermitteln des aufeinander eingespielten Teams. Wie immer bei den Fällen des Commissario Grauner eine sehr zu empfehlende, intelligente Lektüre.
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne

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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 17. April 2023

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