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Jane Crilly: Der Gärtner von Wimbledon

Der Gärtner von Wimbledon

von Jane Crilly
Verlag: Kampa Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Belletristik
ISBN-13 978-3-311-10046-1

Preis: 22,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 24. April 2024]
Der Roman von Jane Crilly ist einer der anrührendsten und tragischsten Liebesromane, den ich gelesen habe. Er wird garantiert zu meinen Favoriten in diesem Jahr zählen, obwohl das Jahr noch sehr jung ist. Es beginnt alles mit einer Journalistenklammer, die die eigentliche Geschichte umrahmt und in der Gegenwart spielt. Die Ich-Erzählerin schreibt für ein Magazin eine Kolumne mit wahren Liebesgeschichten. Doch dann verliert sie diesen Job wegen Umstrukturierungen. Ihr Chef aber vermittelt ihr einen neuen Auftrag. Leider nur eine einmalige Sache, für vier Seiten. Der Gärtner von Wimbledon geht nach 50 Jahren in den Ruhestand. Sie soll ihn interviewen und ein Porträt daraus machen. Henry Evans, der Gärtner, stimmt dem Interview und Porträt zu. Die Journalistin trifft sich mit ihm und er erzählt ihr seine Geschichte.

Damit beginnt nun die eigentliche Geschichte, die sich über den Zeitraum von 1938 bis 1946 hinzieht. Henry ist noch ein kleiner Junge, als die Mutter viel zu früh stirbt. Der Vater zieht mit ihm von der großen Stadt auf’s Land. Er wird Gärtner auf Blake Hall. Henry wächst zwischen all den Angestellten der Herrschaften auf. Aber nicht nur zwischen ihnen, sondern auch mit der Tochter der Blakes, die nur wenige Monate älter als er ist. Für Henry ist dies eine ganz neue Welt und er muss lernen, dass es unterschiedliche Klassen von Menschen gibt. Aber zwischen Rose und ihm entsteht eine ganz besondere Beziehung. Ist es nur Freundschaft? Oder ist da mehr? Auch nach Jahren kann sich Henry diese Frage nicht beantworten.

Jane Crilly hat einen ganz sanften, aber emotional starken Roman geschrieben. Der Humor, der in den Köpfen der Kinder und später Jugendlichen steckt, zeigt immer wieder die vielen kleinen Freuden, die zwischen all den Konflikten und Dramen liegen. Die Dialoge sind lieblich und amüsant. Die Gedanken der Protagonisten sind ernst, die Themen tiefgründig. Das Ausbrechen aus den gesellschaftlichen Regeln scheint für alle schwer.

Da Henry der Sohn vom Gärtner ist, aber mit der Tochter des Hauses, die einmal Wimbledon gewinnen möchte, Tennis spielen darf, kommt in diesen Roman ein Gefühl von "Downton Abbey" auf. Beide Gesellschaftsschichten werden beleuchtet und die Geschichte spielt sich dazwischen ab. Das Ende der Geschichte des Gärtners berührt emotional sehr stark. Doch wenn man schließlich in der Gegenwart erfährt, wie und warum Henry der Gärtner von Wimbledon geworden ist, stimmen alle Sätze die Leser wieder versöhnlich.
Fazit
Ein umwerfender Roman mit einer anrührenden Liebesgeschichte zwischen all den ernsten Themen, wie sie wohl besonders in der britischen Gesellschaft hervortreten.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne

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Vorgeschlagen von Detlef Knut [Profil]
veröffentlicht am 24. März 2023

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