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Alex Johnson: Schreibwelten

Schreibwelten

von Alex Johnson
Verlag: Theiss Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Sachbuch
ISBN-13 978-3-8062-4564-6

Preis: 28,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 24. April 2024]
Über Marotten und Strukturen großer Autoren

Am Ende ist und bleibt es so, allen Themen von Romanen, allen Dingen in Romanen, allen Personen, welche die Geschichten der gro0en Autoren tragen, wohnt eines inne: Dass ebenjene Autoren all das mit "zum Abbild der eigenen Person" machen. Nicht nur im jeweiligen Stil des Schreibens, auch in der je eigenen Sicht auf die Welt und ihre Abläufe. Und so wundert es nicht, dass so gut wie alle und, in oft besonderem Maß, sehr erfolgreiche und große Schriftsteller dieses "zum Abbild machen" auch in ihren privaten Strukturen und Eigenarten manifestieren.

Eigenarten, Informationen, Betrachtungen der Persönlichkeiten und der Lebensstrukturen, denen Alex Johnson in diesem Buch informativ und interessant für auf das Thema neugierige Leser und Leserinnen nachgeht.

Sei es das unbedingte Drängen nach einem "Zimmer für sich allein" (Virginia Woolf hat dem einen Vortrag gewidmet, von Thomas Mann sind zahlreiche Berichte über dieses "Zimmer" und sein Interieur erhalten, so gut wie alle Schriftsteller benötigen diesen, ihren "Arbeitsplatz" nach eigenen Vorstellungen gestaltet)- und solch Räume sind in der Regel immer anders, interessant und faszinierend, eben "Schreibwelten" besonderer Couleur. Wie Johnson zu Beginn auf den Punkt bringt, was ein Sohn berühmten Mann wie Hallam Tennyson erfühlte: "Der niedrige Raum erfüllte…..mit einer Ehrfurcht und Traurigkeit, die man nicht in Worte fassen kann".

Und so folgt der Leser und die Leserin Johnson gerne, wenn er in buntem Reigen von Isabell Allende, Anton Tschechow, Roald Dahl, Charles Dickens, Ian Fleming, Astrid Lindgren, George Orwell, J.K.Rowling, John Steinbeck, Mark Twain und vielen anderen berichtet. Nicht unbedingt in intimen Details, aber in einem charakteristischen Blick auf persönliche Vorlieben, Einrichtungen, Werkzeuge, auch Atmosphären, die jeder und jede der Schriftsteller/innen dringlich benötigten, um ihrer literarischen Welt ihr "Abbild des Lebens" aufzuprägen.

Wie Ian Fleming grundlegend "Arbeitsurlaub mit striktem Zeitplan" nahm. Für die 2Frecksarbeit", das wieder und wieder Schauen, Korrigieren, Formulieren, den "Arbeitsteil jeden Buches", der neben Idee und Talent überwiegend für die Entstehung eines Werkes notwendige Voraussetzung ist. Was Ian Fleming in seinem Ferienhaus "Goldeneye" in Jamaika je anging. Nach dem morgendlichen Schwimmen, dem Frühstück und dann neun Uhr am Tisch im Arbeitsbereich des Hauses. Um auf Folio-Papier mit immer doppeltem Zeilenabstand seine Werke zu "arbeiten".

Oder dass Margaret Mitchell, die nur einen echten Bestseller ("Vom Winde verweht") schrieb in ihrem "Appartement 1" (oder "Absteige" genannt) und diesen "von hinten nach vorne" verfasste )was nicht die Regel der Schriftsteller unbedingt ist). Obskur durchaus, was nicht breit bekannt ist, dass jedes Kapitel in einem eigenen Briefumschlag aufbewahrt wurde und dennoch am Ende im Manuskript keinerlei Ordnung herrschte. Demgegenüber Margaret Atwood die handwerkliche Seite des Berufes völlig entspannt betrachtete ("Wer braucht schon ein Arbeitszimmer"?).

Weder schreibt die Autorin täglich, noch wohnen ihr besondere Rituale inne. Erst mit der Hand, dann mit der Textverarbeitung (ihre persönliche "Feuerwalze"). Was durchaus auch auf den vielen Reisen seinen Platz findet, wie es eben gerade kommt. Und gerne auch im Liegen oder Hocken. Eine Frau, für die gerade die Abwesenheiten von Routinen der Schlüssel zum persönlichen Arbeitsstil ist.
Fazit
Vielfaches über genau diese Arbeitsweisen werden im Buch vor Augen geführt und am Ende hat man durchaus das Gefühl, die Personen hinter den Werken ein gutes stückweit näher kennengelernt zu haben.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne

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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 17. März 2023

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