Kurz, knackig, auf den Punkt
Ein Casio in Monte Carlo. Zu Zeiten, als Glücksspiel in ganz Frankreich
verboten war. Ein Casino, was abkassiert, durchaus Einfluss auf den Gang der
Kugel zu nehmen versteht. Und eine Reihe von Selbstmorden in den letzten
Monaten, die für Unruhe sorgen.
Und nun dieser Mann. Letzte Ersparnisse in der Hand, der Ehefrau noch das Geld
für den Urlaub in Monte Carlo aus der Handtasche erzwingen. Alles auf die 13.
Und dann geschieht überaus überraschendes, von dem man zwar nicht weiß, woher
das dem Spieler bekannt war, aber mit einer unvorhersehbaren Volte endet diese
kurze Geschichte.
Um Geld geht es nicht selten in diesem Band voller Kurzgeschichten. Denn auch
das wird erläutert, wie man seinen Traumurlaub, und das nicht nur einmal, gar
mit Gewinn abschließen kann.
Oder was passiert, wenn ein Kontoinhaber ins Nirgends verschwindet.
Aber auch die Tricks der Konzerne finden sich in diesen Geschichten wieder. Wie
man drum herum kommt, eine volle Pension im Alter einem verdienten Mitarbeiter
zahlen zu müssen. Und dabei die Rechnung ohne das Insiderwissen des Mannes zu
machen.
Was aber bei Gareth, einem "gehörnten" Ehemann im Scheidungskrieg, in
einer anderen Geschichte im Werk, nicht viel nutzen wird. Denn Freund ist nicht
gleich Freund und wenn Mann und Geliebter, jeder für sich, dumm dastehen, dann
werden Pläne zur Bereicherung auch mal ad absurdum geführt durch Jeffrey
Archer.
Der mit seinem runden Stil für eine flüssige Lektüre sorgt, nach den ersten
zwei, drei Erzählungen allerdings dem Leser auch ein Muster an die Hand gibt,
was die vielfachen, überraschend gedachten Wendungen doch ein wenig auch
vorhersehbar gestaltet.
Fazit
Dennoch unterhaltsam, mit genauem Blick für die Gier der Menschen und die
Schieflage des Systems der Spreizung zwischen arm und reich und ebenso mit
hintergründiger Kritik an der Ausrichtung viel zu vieler und immer mehr
werdender Menschen allein auf die klingende Münze hin.
Die Lektüre macht vielfach einfach Spaß, lädt zum Miträtseln je ein und
bietet immer wieder Anlass, selber die Personen und deren Geschehen nachdenklich
zu betrachten.
Vorgeschlagen von Michael Lehmann-Pape
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veröffentlicht am 18. Januar 2021 2021-01-18 12:36:03