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John Marrs: The Passengers

The Passengers

von John Marrs
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Science Fiction
ISBN-13 978-3-453-32072-7

Preis: 15,99 Euro bei Amazon.de [Stand: 28. März 2024]
Hintersinnig und anregend verfasst

Ein klares Thema setzt Marrs zunächst in den Vordergrund, eine Welt voller autonomer Automobile ist im Buch in Großbritannien bereits Realität geworden. Wobei Marrs im Hintergrund natürlich nicht versäumt, auch einen Blick auf die "Netzwerke der Macht und des Geldes" hinter den Kulissen zu werfen. Wenn man zum Ende hinschaut, wie diese Marktbeherrschung solcher Automobile zustande gekommen ist, wer daran beteiligt war, wer zur Seite geschoben wurde und wie das alles nach der Lösung der konkreten Probleme im Werk dann sich wieder neu erfinden werden wird. Es zumindest in einem "Weiter so" gerne tun würde.

Bis dahin aber finden sich zunächst acht sehr verschiedene Passagiere in ihren Autos wieder, und werden quasi vom Auto gekidnapped. Und das nicht zum Vergnügen, sondern in dem Wissen, nur wenige Zeit später ermordet zu werden.

Das ist der Plan, der ja einen Grund haben muss. Der sich erst langsam erschließt. Der dem Leser zunächst die Personen einerseits vorstellt und ihre privaten und persönlichen Irrungen und Wirrungen, der auf der anderen Seite auch "Spielregeln" verfolgt, mit denen sich die Task Force der Regierung angesichts der Bedrohung für die Passagiere auseinanderzusetzen hat. Bis hin zur Öffentlichkeit in den social media, die ein gewichtiges Wort mitzusprechen hat, wer Überleben darf und wer nicht.

Alles also, was die moderne Welt gerade ausmacht und bewegt, kommt weitgehend vor. Rasanter technischer Fortschritt, massive finanzielle Interessen, persönliche Verfehlungen, die man eigentlich geheim halten wollte, das Offenliegen auch intimer privater Daten in der digitalen Welt, Intrigen und Liebe. Mit sehr überraschenden Wendungen, wer auf welcher Seite beteiligt ist und wie leicht es sein kann, dass sich die schöne, neue, digitale Welt gegen ihre Nutzer und, teils, gegen ihre Erfinder richten kann.

Wobei Marrs ein durchgehendes und gut zu verfolgendes Tempo vorlegt. Sobald eine Ermüdung im Eintauche in die Charaktere der Geschichte drohen könnte, wechselt Marrs elegant je die Perspektive, streut Action und neue Wendungen ein und bietet so am Ende ein Gesamtbild aus vielen einzelnen Perspektiven mit einem Toten in einem Kofferraum, einem Ehemann, der seine Finger hier und da an Kinder legt und einer Frau, die gar nicht genau weiß, warum sie ausgewählt wurde für die Task Force und doch dort den zentralen Angelpunkt darstellen wird. Mit einem der Passagiere zusammen. Eine mögliche Beziehung allerdings, die sich im Lauf der Ereignisse ebenfalls mit überraschenden Erkenntnissen noch wandeln wird.
Fazit
Alles in allem eine thematisch und in ihrer Umsetzung anregende, teils spannende, auf jeden Fall unterhaltende Lektüre.
7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne

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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 16. August 2020

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