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Christoph Heyl: Kleine englische Literaturgeschichte

Kleine englische Literaturgeschichte

von Christoph Heyl
Verlag: J.B. Metzler Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Sachbuch
ISBN-13 978-3-476-04509-6

Preis: 22,99 Euro bei Amazon.de [Stand: 24. April 2024]
Ein kleines, aber feines, Buch über einen "großen Gegenstand"

Kontexte, Dichtung, Drama, Prosa. Das sind die immer wiederkehrenden Unterpunkte, die Christoph Heyl in seiner lebendig erzählten der englischen Literatur durch die Epochen und Zeiten durchdekliniert. Mittelegnische Literatur, Renaissance, 17. Jahrhundert, 18 Jahrhundert und Romantik, die viktorianische Zeit und das 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart sind die dabei großen Linien, denen Heyl die entsprechenden Hauptteile widmet. Um immer den Blick vom Kleinen auf das große Ganze und vom großen ganzen auf das Kleine hin rück zu koppeln.

Rechtsicherheit, Freiheit von Zensur, eine bürgerliche und damit interessierte Öffentlichkeit und eine ausgeprägte bürgerliche Privatsphäre (in der es sich trefflich und gern lesen ließ und lässt) sind dabei die gesellschaftlichen Faktoren, die bereits früh die Gesellschaft Britanniens prägte und damit Innovationskräfte für die Literatur en Masse bereit stellten. Wobei die Entwicklung gerade Londons zur ersten "Weltmetropole" und damit als Ort einer temporeicher Lebenswirklichkeit vielfache Impulse zu dann allen Zeiten bot, auch im literarischen Bereich diese Wirklichkeit aufzunehmen, zu reflektieren, weiter zu denken und sich beständig vom pulsierenden Leben inspirieren zu lassen.

"Genres und Formate, die bis heute zu unserer Lesewelt gehören, wurden in Großbritannien erfunden oder hatten dort ihren Durchbruch als Massenphänomen".

Somit ist von Beginn an klar, dass die englische Literatur einen hohen Beitrag zur Weltliteratur beisteuerte, einen bestimmten Stil ausprägte, der heute noch als "typisch britisch" landläufig erkannt wird. Eine Grundlage, auf der Heyl dann fachkundig ins Detail zu gehen versteht, immer aber die großen Linien dabei vor den Augen des Lesers hält. Charakteristische Phänomene aufzuzeigen und einen je prägnanten Überblick über die einzelnen Epochen zu liefern ist dabei das erklärte (und erreichte) Ziel des Werkes. Das damit einerseits als Grundwissen für ein Studium der englischen Literatur zur Verfügung steht, aber gerade auch dem interessierten Laien einen kompakten und fachlich fundierten Einblick an die Hand gibt.

Wobei es Heyl dabei ausgesprochen weniger auf die Breite der Heerscharen von Autoren ankommt, sondern um die "Tiefe der Zusammenhänge und Verbindungen". Dennoch hat der Leser, neben den klaren Grundlinien der Epochen und deren inneren und deren Verflechtungen mit der Literatur je der Zukunft ebenso Gelegenheit, neben den bekannten und großen Namen der englischen Literatur, auch eher unbekannte und dennoch charakteristische Vertreter bestimmter Stile und Epochen zumindest im Ansatz kennenzulernen.
Fazit
Alles in allem eine hervorragende Lektüre zur Einführung in die englische Literaturgeschichte.
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne

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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 10. Juli 2020

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