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Anita Hachmann, Barbara Schäfer: Es war einmal in Amerika

Es war einmal in Amerika

von Anita Hachmann, Barbara Schäfer
Verlag: Wienand [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Sachbuch
ISBN-13 978-3-86832-487-7

Preis: 24,95 Euro bei Amazon.de [Stand: 25. April 2024]
Dieser schöne, gewichtige Katalog 'Es war einmal in Amerika', herausgegeben von den beiden Kuratorinnen der gleichnamigen Ausstellung Barbara Schäfer und Anita Hachmann, erschienen im November 2018 im Wienand Verlag ist eine opulente Zusammenfassung von knapp 300 Jahren Kunst in Nordamerika. Auch wer nicht zu den vielen Besuchern dieser gefeierten Ausstellung zählt, kann sich anhand des Buches einen sehr guten Überblick über das Schaffen der nordamerikanischen Künstler der letzten knapp drei Jahrhunderte verschaffen. Eine Ausstellung mit vergleichbarem zeitlichen Umfang, d.h. von 1650 bis 1950, von der Kolonialzeit bis zum amerikanischen Realismus und Abstrakten Expressionismus hat es bislang in Deutschland noch nicht gegeben, weshalb dieser Katalog als Standardwerk auf diesem Gebiet avanciert.

Wer nur die Namen Rothko, Pollock und Hopper mit amerikanischer Kunst in Verbindung bringt, bekommt hier mit einer Auswahl von 130 Kunstwerken einen Eindruck davon, dass es auch ein 'Vorher' gab und wie vielfältig und so gar nicht eingleisig die Entwicklung der Kunststile erfolgte. Dabei haben die Kuratorinnen wohl sehr bewusst einige unangenehme Themengebiete und Stilrichtungen ausgeklammert: die Sklaverei oder etwa heroische Kriegsdarstellungen.

Das Buch ist in folgende Abschnitte unterteilt:
-Von der Kolonialzeit bis zur Gründung der jungen Republik
-Kunst für die Öffentlichkeit
-Vom amerikanischen Bürgerkrieg bis zur Jahrhundertwende
-Von der Jahrhundertwende bis zur frühen Moderne
-Von den "goldenen Zwanzigern" bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs
-Der Durchbruch der amerikanischen Kunst in Europa.

Die erste Hälfte des 576 Seiten starken Werkes ist eine Beschreibung dieser einzelnen Epochen in Textform. Sehr anschaulich und fundiert wird die Entwicklung der Kunst im Kontext der gesellschaftlich-historischen Situation dargestellt. In der zweiten Hälfte des Buches werden die ausgestellten Werke chronologisch innerhalb der selben oben genannten zeitlichen Abschnitte in sehr guter Druckqualität wiedergegeben: Auf jeweils einer Doppelseite wird das abgebildete Gemälde dem erklärenden Text gegenübergestellt. Dabei wird immer wieder sehr schön der Einfluss Europas auf die amerikanischen Maler erklärt, vor allem, wie die Kunstschulen in Düsseldorf und München viele amerikanische Künstler prägten.
Fazit
Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Buch für alle Kunstinteressierten, die sich einen Einblick in die Entwicklung der Malerei in der 'Neuen Welt' mit Beginn der Kolonialzeit verschaffen wollen. Für Ausstellungsbesucher wie für all jene, die diese tolle Ausstellung nicht gesehen haben.
10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne

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Vorgeschlagen von Vorderwülbecke [Profil]
veröffentlicht am 14. Mai 2019

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