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Kerstin Dirks: Die Sturmjahre der Lilie

Die Sturmjahre der Lilie

von Kerstin Dirks
Verlag: K & C Buchoase [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: historischer Roman
ISBN-13 978-3-935469-13-5

Preis: aktuell keine Daten vorhanden
Das Buch schildert das Leben des jungen Grafen Jean-Christoph und ihm nahestehender Personen. Dabei schlüpft man mal in die Rolle des einen, mal des anderen Charakters, ohne dabei den Blick für das Ganze zu verlieren. Auf diese Weise lernt man alle Figuren rasch kennen und landet unversehens in einer lebendig beschriebenen, zauberhaften Welt aus Farben und Emotionen. Aber auch aus Sorgen, Nöten und Intrigen. Man fühlt mit den Charakteren, durchlebt gemeinsam mit ihnen ein abwechslungsreiches Leben und ständig wächst die Neugierde darauf, was wohl als nächstes geschieht. Immer mehr zieht es einen von einer Seite zur nächsten. So erlebt man anfangs das Leben des jungen Grafen Jean-Christoph von Lavante, welcher bereits früh seine Mutter durch das Gift eines Attentäters verlor. Nur sehr dunkel erinnert er sich an jene Zeit und Alpträume quälen ihn seither. Oft wacht er Nachts schreiend auf. Er igelt sich zunehmend ein und wird sehr schweigsam. Unter den Dienern und deren Kindern, welche die nächtlichen Schreie hören und denen der schweigsame, oft abwesend ins Leere starrende Junge unheimlich ist, kursieren die wildesten Gerüchte. Vom Teufel soll der junge Graf gar besessen sein. Von den Dienern gefürchtet, den Kindern gemieden und dem Vater kaum mehr beachtet, verbringt er die meiste Zeit einsam in seiner Turmkammer. Sein Vater hat wieder geheiratet. So gilt seine Aufmerksamkeit vor allem seiner neuen Frau Lady Vivien und dessen Sohn Desmond (ich hoffe ich verwechsle den jetzt nicht).
Als jedoch die tapfere Annabelle an den Hof des Grafen kommt, ändert sich das Leben des jungen Jean-Christoph grundlegend. Mutig wie sie ist, schreckt sie selbst vor der größten Mutprobe der Kinderbande des Hofes nicht zurück und wagt sich ins Zimmer der Teufelsbrut....
Nach einigem Tumult werden die beiden rasch Freunde. Ja, gemeinsam schaffen sie es sogar beinahe den Mord an Jean-Christophs Mutter aufzuklären. Doch Lady Vivien, der Jean-Christoph ein Dorn im Auge ist und der die Wandlung des Jungen nicht entgangen ist, reißt beide auseinander. Sie schickt Jean-Christoph nach England, wo er bei den Lancasters ein neues Zuhause finden soll. Obwohl Annabelle weder schreiben noch lesen kann, gelingt es beiden, noch eine Weile in Kontakt zu bleiben... Erst als die Französische Revolution naht, gelingt es Jean-Christoph wieder nach Frankreich zurückzukehren... Viel hat sich während seiner Abwesenheit verändert...

Selbst als jemand, der diesem Genre eigentlich nichts abzugewinnen weiß, muss ich doch gestehen, dass ich es nicht bereue, es einmal ausprobiert zu haben. Die Geschichte ist wunderbar flüssig geschrieben und liest sich entsprechend. Die Charaktere sind voller Tiefe und wachsen einem rasch ans Herz. Auf der literarischen Reise durch das Leben Jean-Christophs und seiner Freunde verschlägt es einen nach Frankreich, England und in die deutschen Lande. Schließlich gelangt der Leser sogar in das Lager einer Zigeunersippe. Gleichsam als Teil ihrer Sippe und doch auch als Fremder lernt man diese kennen und erfährt unter anderem auch etwas über ihre Sitten und über den manchmal ungewöhnlichen Inhalt ihrer Kochtöpfe.
Fazit
Eine Geschichte voller Probleme, voller Liebe und Hass, Emotion und Berechnung. Ein Buch das einiges bietet und dabei noch prima unterhält. Kurz: Alles in allem ein Buch, das ich nur jedem empfehlen kann.
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne

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Vorgeschlagen von Martin Alexander [Profil]
veröffentlicht am 01. Mai 2002

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