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Matthew Dicks: Der beste Freund, den man sich denken kann

Der beste Freund, den man sich denken kann

von Matthew Dicks
Verlag: Bloomsbury [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Belletristik
ISBN-13 978-3-8270-1140-4

Preis: 1,98 Euro bei Amazon.de [Stand: 28. März 2024]
Budo ist der beste Freund des achtjährigen Max. Seit einigen Jahren schon begleitet er den Jungen durch dessen Leben. Budo besitzt Arme, Beine und Ohren und kann sich frei bewegen. An sich ist das nichts besonders, allerdings ist Budo imaginär und daher nur mit den Attributen ausgestattet, die Max sich für ihn erdacht hat. Budo hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf Max aufzupassen, denn sein Schöpfer ist anders, als andere Kinder in dessen Alter. So mag es Max nicht, wenn man ihn berührt, Menschen schaut er ungern in die Augen. Kein Wunder, dass er in der Schule nicht sonderlich beliebt ist. Als er einem Schulhofrüpel dann noch einen Denkzettel der besonderen Art verpasst, verbessert dies seine Situation nicht. Doch Budo ist stets da, um Max zu helfen. Dies auch, als dessen Lehrerin Mrs. Patterson ein besonderes Interesse an Max entwickelt. In dieser Situation muss Budo eine schwere Entscheidung treffen.

Der Klappentext wirbt mit einem Zitat der Bestsellerautorin Jodi Picoult: "Ein Buch wie dieses haben Sie noch nie gelesen." Eine Aussage, die durchaus zutreffend ist. Der in Connecticut lebende Grundschullehrer Matthew Dicks hat mit "Der beste Freund, den man sich denken kann" in der Tat einen außergewöhnlichen Roman geschrieben. Aus Sicht von Budo erzählt er die Geschichte einer besonderen Freundschaft, die viele Kinder erleben: die zu einem imaginären Freund. Dabei bedient sich der Autor eines Stilmittels, das gerade den Einstieg etwas gewöhnungsbedürftig macht: Er arbeitet mit einem Ich-Erzähler und setzt das Sprachniveau von Budo auf das kindliche Niveau eines fast Sechsjährigen, denn so alt (oder jung) ist Budo. An diese Art der Erzählweise muss man sich erst gewöhnen, erkennt aber sehr schnell, dass es die richtige Entscheidung ist, um Budo genauso darzustellen wie er ist.

hat man sich an die Sprache gewöhnt, fesselt gerade der Beginn, da Matthew Dicks nicht nur die Freundschaft zwischen Max und Budo in den Mittelpunkt stellt, sondern auch die Welt der imaginären Freunde mehr und mehr zum Leben erweckt wird. Ein früher Höhepunkt des Romans ist dabei die Szene, in der Budo von einer anderen imaginären Freundin Abschied nehmen muss.

Leider kann Matthew Dicks die Handlung nicht konstant interessant halten. Im Mittelteil gibt es einige Längen, bei denen ich geneigt war, die Seiten nur noch zu überfliegen. Dies bessert sich zum dramatischen Schluss wieder. Am Ende gibt der Autor seinen Lesern ein Ende mit, das es ermöglicht, eigene Interpretationen anzustellen.
Fazit
Trotz einiger Längen ist "Der beste Freund, den man sich denken kann" ein lesenswerter Roman. Allein die Idee und die sprachliche Umsetzung zollen mir Respekt ab. Budos Erlebnisse geben dem Leser ein kleines Stück eigene Kindheit zurück und ermöglichen es vielleicht, sich ein wenig in die Gefühls- und Gedankenwelt unseres Nachwuchses hineinzuversetzen. Allein aus diesem Grund sollte man den Roman lesen.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne

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Vorgeschlagen von Michael Krause [Profil]
veröffentlicht am 16. Juli 2014

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