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Sarah Butler: Alice, wie Daniel sie sah

Alice, wie Daniel sie sah

von Sarah Butler
Verlag: Droemer Knaur [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Belletristik
ISBN-13 978-3-426-51409-2

Preis: 4,28 Euro bei Amazon.de [Stand: 27. März 2024]
Seit Jahren hat Daniel kein festes Dach mehr über den Kopf, seit eine Affäre mit einer verheirateten Frau ihn aus der Bahn warf. Als sie ihn mit dem gemeinsamen Kind verließ, brach endgültig sein Herz. Jetzt streift er durch die Straßen Londons, um seine Tochter zu finden, die er noch nie gesehen hat. Auch Alice ist auf der Suche. Sie ist das schwarze Schaf der Familie. Mit dem bürgerlichen Leben ihrer Schwestern kann sie nicht viel anfangen und reist daher um die Welt. Als ihr Vater an Krebs erkrankt kehrt sie nach London zurück. Auf seiner Beerdigung trifft sie einen Obdachlosen, der kurz darauf vor ihrer Tür steht.

"Alice, wie Daniel sie sah" ist der Debütroman der Britin Sarah Butler. Ihr Werk ist eines dieser Bücher, bei denen man selbst am Ende nicht weiß, wie man es für sich einordnen soll. Im Wechsel erzählt sie, jeweils in der Ich-Perspektive, die Geschichte von Alice und Daniel. Hier ist schon mal ein recht aufmerksames Lesen erforderlich, da an einigen Stellen nicht ganz klar ist, aus wessen Sicht gerade erzählt wird. Hinzu kommt, dass beide Figuren zwar interessant sind, mich aber ihre Geschichte nicht wirklich packen konnten. Sowohl Daniel als auch Alice bleiben distanziert. Auf das von Daniel so vorangetriebene Farbenspiel (er sieht in weggeworfenen Dingen Farbe, die den Namen seiner Tochter bilden), hat sich mir nicht wirklich erschlossen.

Dabei ist die Sprache von Sarah Butler ausgesprochen gut. Im Ansatz schafft sie es, mir ein Lächeln oder eine Träne zu entrücken oder ein Nachdenken in Gang zu setzen. Doch immer wenn ich glaubte einen Zugang zur Geschichte gefunden zu haben, klappte die Tür zu und ich stand wieder außen vor. So verging Seite um Seite, ohne das ich ein wirklich Feuer für den Roman entwickeln konnte.

Wie Sarah Butler in der Danksagung schreibt, ist der Roman eine Liebeserklärung an London. Der Stadt, in der sie die letzten Jahre verbracht hat. Diese Atmosphäre atmet auch der Roman aus. Hier sind es die kleinen Details, die das Bild von London für den Leser plastisch und vorstellbar machen. Was ihr mit den Figuren nicht gelungen ist, hat sie, zumindest bei mir, mit dem Schauplatz erreicht.
Fazit
"Alice, wie Daniel sie sah" ist ein schwieriger Roman. Wer den Zugang zu den beiden Protagonisten findet, wird sicherlich in höchsten Tönen von diesem Werk schwären, der stellenweise sehr poetisch ist. Wer wie ich, ein wenig außen vor steht, wird den Roman eher als stiller Beobachter begleiten und sich bei der Lektüre nicht wirklich wohl fühlen. Schade, denn ich hatte mir von dem Roman mehr versprochen.
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Vorgeschlagen von Michael Krause [Profil]
veröffentlicht am 06. März 2014

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