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Christian Linker: Blitzlichtgewitter

Blitzlichtgewitter

von Christian Linker
Verlag: dtv [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Jugendroman
ISBN-13 978-3-423-78224-1

Preis: 9,95 Euro bei Amazon.de [Stand: 27. März 2024]
"Wir könnten ja versuchen, Freunde zu bleiben." Mit der üblichen Beziehungs-Abbruchs-Floskel war die Liebe zwischen Becca und Fabi beendet. Fabi fragt nicht weiter nach und gibt sich seinem Selbstmitleid hin. Auf einer Party fotografiert Fabi die betrunkene, nackte Becca mit dem Handy und verschickt die Fotos an seine Kumpels. Der 16-Jährige ist selbst nicht mehr nüchtern. Doch nachdem er die Bilder gesendet hat, ist Fabi sofort klar, was für eine blöde Idee das gewesen ist. Seine Kumpels werden ihren Spaß haben und die Bilder weitersenden. Becca ist damit an ihrer Schule gestorben und Fabi ebenso. Selbst wenn Fabi später behaupten würde, die Bilder nicht aufgenommen und nur weiter geleitet zu haben, wird er völlig bescheuert dastehen.

Was nun tatsächlich passiert, hat Fabi sich in seinen schlimmsten Tagträumen nicht ausmalen können. Eine unbekannte Person erstattet Anzeige, Polizei, Landeskriminalamt und Staatsanwältin werden tätig. Fabis Eltern werden darüber informiert, dass die Ermittlungen nicht wegen der Bilder von Becca eingeleitet wurden. Fabi wird verdächtigt, an der Herstellung eines Happy-Slapping-Videos beteiligt zu sein, auf dem ein Jugendlicher von anderen gedemütigt wird. Die Schulkonferenz tritt in Aktion, ein Handy-Verbot an der Schule wird verkündet - und schließlich erhält Fabi sogar anonyme Drohungen. Der 16-Jährige beteuert seine Unschuld und behauptet, Täter und Opfer auf dem Video gar nicht zu kennen. Fabi sieht sich als Opfer. Opfer sind peinlich, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen ist peinlich - Fabi fühlt sich in der Schule wie ein Aussätziger. Noch immer hat Fabi die Angelegenheit mit Becca nicht geklärt; in diesem Fall ist er unbestritten der Täter. Als die Ereignisse sich überschlagen, erkennt Fabi, dass auch die Erwachsenen keinerlei "Plan" haben. Fabis Mutter reagiert hilflos auf die Ermittlungen. Sie macht sich selbst vor, Fabis Tun und Lassen zu kontrollieren und will, wie auch die Eltern seiner Freunde, lieber nicht so genau wissen, mit wem ihr Sohn unterwegs ist. Ahnungslos stehen Eltern und Lehrer den Aktivitäten der Jugendlichen gegenüber, weil ihnen die technischen Kenntnisse und das Rückgrat fehlen, um Handy- und Internet-Konsum ihrer Kinder zu kontrollieren.
Fazit
Christian Linker nimmt in seinem spannenden Jugendroman ein brisantes Thema auf und trifft den Ton Jugendlicher auf den Punkt genau. Der Autor erzählt schlüssig, wie es unter Jugendlichen zur "Handy-Kriminalität" kommen kann, wie Jugendliche Mobil-Telefon-gestützt zu Mobbing-Opfern werden. Linker charakterisiert glaubwürdig Fabis Clique, Zehntklässler die ungezügelt trinken und rauchen, während ihre Eltern es sich in einer bequemen Schein-Liberalität bequem gemacht haben.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne
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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 22. September 2008

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