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Armin Wagner (Hrsg.), Magnus Pahl (Hrsg.): Der Führer Adolf Hitler ist tot

Der Führer Adolf Hitler ist tot

von Armin Wagner (Hrsg.), Magnus Pahl (Hrsg.)
Verlag: be.bra Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Sachbuch
ISBN-13 978-3-89809-168-8

Preis: 26,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 17. April 2024]
Das Attentat auf Adolf Hitler jährt sich am 20. Juli 2019 zum 75. mal. Auch wenn es sein Ziel verfehlte, es ist und bleibt eines der markanten Ereignisse der Geschichte des Nationalsozialismus. Aus diesem Anlass erscheint auch das vorliegende Buch, dessen Herausgeber Magnus Pahl und Armin Wagner mit der Ausstellung im Militärhistorischen Museum an vorderster Linie mitgearbeitet haben. Mit Winfried Heinemann und Linda von Keyserlingk-Rehbein haben zwei weitere Autoren zum Gelingen des Werks beigetragen, das zugleich als Begleitschrift zur Ausstellung dient.

Inhaltlich setzen sich die Autoren mit verschiedenen Aspekten rund um den 20. Juli 1944 auseinander. Heute unstrittig ein Gedenktag für eine besonders mutige Tat, beschreibt Armin Wagner im ersten Abschnitt den eher mühseligen Weg der historischen und ethisch-moralischen Aufarbeitung, bis der 20. Juli zu dem wurde, was er heute ist. Magnus Pahl greift die näheren Umstände des Attentats noch einmal detailliert auf und beantwortet, warum besondere Umstände das Attentat im Kern scheitern ließ und dies nichts mit dilettantischem Vorgehen zu tun hatte.

Der Widerstand gegen das NS-Regime, mit Adolf Hitler als Partei- und Staatsführer an der Spitze hatte sich früh formiert. Linda von Keyserlingk-Rehbein zeichnet ein Bild über das vorhandene Netzwerk und stellt dies in seinen wesentlichen Punkten präzise dar. Welche Rolle spielte der 20. Juli als Gedenktag einerseits in der Bundesrepublik Deutschland (hier findet auch die Sichtweise in der historischen Betrachtung der ehemaligen DDR Beachtung) und innerhalb der Bundeswehr - welche Rolle spielt das Andenken heute und wie gestaltete sich der Weg in die Öffentlichkeit? Dieser Frage geht Winfried Heinemann nach, bevor der grafisch reich ausgestattete Teil zur Ausstellung vorgestellt wird. In diesem Teil werden auch 14 Personen besonders präsentiert, die zum engeren Kreis zählten und in unterschiedlichen Positionen ihren Teil bis zur praktischen Durchführung des Anschlags am 20. Juli 1944 beigetragen haben.
Fazit
Der vorliegende Band fasziniert durch aus mehreren Gründen: es finden sich eine Fülle neuer, gut recherchierter und begründeter wissenschaftlicher Thesen, die im Rahmen der Aufarbeitung Niederschlag gefunden haben. Neutral und gut verständlich kommentiert. Weitere Aspekte werden aufgegriffen und binden den interessierten Leser: welche ethisch-moralischen Aspekte gab und gibt es, wie wurden sie nach 1945 gesehen und wie werden sie heute bewertet. Auch hier bleibt ausreichend Raum für Gedanken, die zum Geschichtsverständnis eines jeden beitragen.

Zugleich finden die "Akteure" des 20. Juli hinreichen Raum, um sie persönlich kennenzulernen und zu verstehen, was sie in den Widerstand geführt hat. Die Gründe sind individuell verschieden und so entsteht, wie durch die Herangehensweise zur Gestaltung des gesamten Werks, ein ausgezeichnetes Gesamtbild, das weit über den einzelnen Tag, den 20. Juli 1944, hinausgeht.

Absolute Leseempfehlung!
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Vorgeschlagen von Dietmar Langusch [Profil]
veröffentlicht am 21. Juli 2019

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