Logo buchtips.net
Thomas Finn: Das unendliche Licht

Das unendliche Licht

von Thomas Finn
Verlag: Ravensburger Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Fantasy
ISBN-13 978-3-473-35260-9

Preis: 1,99 Euro bei Amazon.de [Stand: 29. März 2024]
Kais Großmutter waren von Anfang an die Kräfte nicht geheuer, die Kai mit Hilfe seiner neuen Flöte in dieser Vollmondnacht entfesselte. Es gelang ihm, gleich vier kräftige Irrlichter zu fangen und jedes in eine Laterne zu sperren. Zwergische Händler aus der Großstadt Hammaburg kaufen Irrlichter von den Irrlichtfängern, damit dort die Straßenbeleuchtung sichergestellt ist. Da normale Menschen durch Schreie der Irrlichter vom Weg abkommen und sich im Moor verirren, muss das Fangen der winzigen Wesen von ausgebildeten Irrlichtjägern erledigt werden, die ihre Ohren vor dem Gang ins Moor sorgfältig gegen die Schreie verstopfen. Kais Großmutter hätte das Jagdglück ihres Enkels lieber geheim gehalten. Kai jedoch verplappert sich im Wettkampf mit Rorben, wer von beiden der bessere Fänger ist, und leiht sein kräftigstes Irrlicht notgedrungen für das jährliche Sternschnuppenfest in seinem Dorf Lychtermoor aus. Nach einem unheimlichen Überfall skelettierter Seeleute auf Kais Dorf und die heimatliche Mühle landet Kai schließlich als Zauberlehrling beim winzigen Meister Thadäus Eulertin in Hammaburg. Hammaburgs Honoratioren erhoffen sich von Eulertin Unterstützung im Kampf gegen die Nebelkönigin und Hexe Morgoya, die Hammaburg als Brückenkopf für die Beherrschung des gesamten Kontinents begehrt. Dass die von Morgoya angestrebte Herrschaft über das Nordmeer die Geschäfte der Hafenstadt ernstlich zu beeinträchtigen droht, kann sich jeder leicht ausmalen.

Kai hat offensichtlich Probleme, seine magischen Kräfte im Zaum zu halten und muss sich zunächst bei Eulertins Hausdiener Quiiintss einer Behandlung mit Gewitter-Egeln unterziehen. Der schalkhafte Quiiintss gehört zur Gattung Poltergeist und wabert mitten durch Türen und Wände. Meister Eulertin pflegt auf dem Federkiel einer Gänsefeder heranzuschweben, um in seiner vollgestopften Magierstube das kreative Chaos der Flaschen, Tiegel und Schriftrollen mit Hilfe einer winzigen Wünschelrute zu durchforsten. Noch ehe Kai genug Zaubersprüche gepaukt und alle Folianten Eulertins studiert hat, müssen Meister und Schüler dem Hammaburger Stadtrat im Kampf gegen Morgoya zur Seite stehen. Eulertins und Kais Wege führen in ein verrufenes Stadtviertel jenseits der Elbe, das dem Stadtrat als Hort der Gesetzlosigkeit ein Dorn im Auge ist. Das Viertel ist Zuflucht für Flüchtlinge aus Albion geworden und beherbergt nicht nur Piraten, sondern auch angesehene Lotsen, ohne die der Seehandel der Stadt nicht auskommen kann. Schließlich lernt Kai unter Eulertins Einfluss seine magischen Kräfte, wie auch seine Gefühle, zu kontrollieren und in die richtigen Bahnen zu lenken. Ein Magier muss sich im Zaum halten können, damit er nicht unvorsichtig wird, prägt Eulertin seinem Schüler ein.

Kais Begegnungen mit winzigen magischen Wesen lässt Thomas Finn im ersten Band seiner Chronik der Nebelkriege (Band 2, Band 3) vor der vertrauten Kulisse norddeutscher Moore und der Stadt Hamburg spielen. In Kais Welt finden sich mit den Irrlichtern aus dem Moor oder Wichteln aus den "Harzenen Bergen", die im Hafen als Lademeister tätig sind, zahlreiche Verbindungen zu deutschen Märchen und Sagen. Zu diesen vertrauten Sagen-Gestalten gehören Klabautermänner und berüchtigte Piraten. Das fantastische Hammaburg blickt auf eine eigene Geschichte zurück, die Zeit der Kaiserreiche und der Schattenkriege, und bietet uns ein sorgfältig austariertes Wirtschafts-System aus Handel und Handwerk. In Hammaburg gehen die Geschäfte ihren geordneten Gang und erhalten durch eine Prise Magie den letzten Schliff. Zu Meister Eulertins Alltagsgeschäften gehört u. a. die Befreiung kleiner Handwerksbetriebe von lästigen magischen Schädlingen. Als Meister seiner Zunft nimmt der Winzling wie andere Handwerksmeister an den Stadtratssitzungen teil. Kai trifft während seiner Ausbildungszeit bei Eulertin nicht nur auf einen Elf in der Gestalt eines reisenden Gauklers, dessen Volk von Morgoya drangsaliert wird, er lernt auch, sich in der Welt der Windgeister und Naturgewalten zurechtzufinden.

Band 2: Der eisige Schatten
Band 3: Die letzte Flamme
Fazit
Thomas Finn tauft seine sagenhaften Gestalten jeder Art und Größe mit recht trockenem Humor und Sinn für listige Anspielungen. Kampfszenen fügt der Autor ein, ohne dass seinen Lesern das Blut aus dem Buch entgegen tropft. "Das unendliche Licht" bietet Fantasy-Liebhabern aller Altersgruppen Unterhaltung auf hohem Niveau, ausgestattet mit einer Fülle gekonnt gezeichneter Figuren, schräger Artefakte und detailreich ausgestatteter Schauplätze.
10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne
Weitere Rezensionen zu Büchern von Thomas Finn:
Der brennende Berg
Der eisige Schatten
Der letzte Paladin
Die letzte Flamme
DSA - Das Greifenopfer
Mind Control (Science Fiction)

weitere Rezension zu diesem Buch schreiben
Rezension als PDF-Datei speichern
Direkt verlinken: https://www.buchtips.net/rez4056.htm

weiterführende Links:
noch keine Links vorhanden
Link vorschlagen zu: Thomas Finn, Das unendliche Licht (zu dieser Rezension), Das unendliche Licht (allgemein zu diesem Buch)

Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 12. März 2009

Buchtips.net 2002 - 2024  |  Kontakt  |  Impressum |  Datenschutzerklärung