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Kenneth Oppel: Wolkenpanther

Wolkenpanther

von Kenneth Oppel
Verlag: Beltz & Gelberg [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Jugendroman
ISBN-13 978-3-407-74024-3

Preis: 2,50 Euro bei Amazon.de [Stand: 18. April 2024]
Matt Cruse arbeitet als Steward an Bord des propellergetriebenen Luftschiffs Aurora. Matts Traum war, wie sein verstorbener Vater als Segelmacher auf der Aurora zu dienen. Doch für einen Jungen aus einfachen Verhältnissen ist das nicht möglich. Nicht an Bord der Aurora zu sein, ist für Matt unvorstellbar; seine Kollegen behaupten, er sei leichter als Luft. Kein Wunder, denn Matt wurde schon an Bord eines Luftschiffes geboren. Auf der Fahrt über den Pazifikus beobachtet Matt zwischen Australien und Löwentorstadt aus dem Krähennest, wie der Heißluftballon Sturmvogel in Luftnot gerät. Zwar gelingt es mit vereinten Kräften, die Sturmvogel an der Aurora zu vertäuen, doch das Leben des Ballonfahrers ist nicht zu retten.

In Notfällen beweist Matt immer wieder sein Talent als Segelmacher. Er zeigt erstaunliches Geschick, sich an der Luftschiff-Hülle abseilen zu lassen und Lecks an der Außenhaut zu flicken. Doch in der Luftschifffahrt gibt es keinen Aufstieg durch Bewährung, die Positionen werden nach gesellschaftlichem Status vergeben. Matt hadert damit, dass niemand seine Talente zu würdigen weiß und sein Traumjob als Segelmacher-Lehrling an Bruce, den Sohn des Reeders, geht.

Auf einer späteren Fahrt der Aurora nimmt der Zeppelin von einem schnellen Ornithopter die junge Kate de Vries und ihre Anstandsdame an Bord. Matt entdeckt zu seiner Verblüffung, dass Kate die Enkelin des Benjamin Molloy ist, des Mannes, den er damals von Bord der Sturmvogel zu retten versuchte. Molloy glaubte, Wolkenpanther, eine fliegende Säugetierart entdeckt zu haben. Kate hat das Logbuch ihres Großvaters genau studiert und sich auf eine Expedition vorbereitet, um Beweise für seine Entdeckung zu finden. Bisher wollten Zoologen die Existenz der unbekannten Tierart nicht wahrhaben. Kate lässt sich nicht davon beeindrucken, dass man zu ihrer Zeit Frauen unschicklich fand, die schwitzend im Unterholz tropischer Wälder unterwegs waren. Sie überlistet ihre Anstandsdame immer wieder, um ungestört eigenen Interessen nachzugehen.

Ein Piratenüberfall zwingt die Aurora zur Notlandung auf einer kleinen tropischen Insel nahe des gefährlichen Sisyphus-Dreiecks. Natürlich müssen auch Luftschiffbrüchige auf einer abgelegenen Insel stets die Form wahren; die Passagiere erwarten standesgemäße Bedienung trotz widriger Umstände. So bleibt die kleine Welt der Aurora-Passagiere übersichtlich wie zuvor - Hauptsache das Essen schmeckt allen. Kate, die "alles über die Tropen gelesen" hat, nutzt die Gelegenheit, um unbekümmert die Insel nach geflügelten Wolkenpanthern zu durchsuchen. Mit Kamera und praktischer Kleidung ist sie bestens für ihre kleine Expedition gerüstet. Kapitän Walken und seine Mannschaft plagen sich währenddessen damit, die Aurora wieder startklar zu bekommen. Um die Versorgung des Zeppelins mit Gas sollen sich Matt und Bruce kümmern. Zusammen mit Kate geraten beide dabei auf der Insel in eine für alle Passagiere äußerst gefährliche Situation.
Fazit
Kenneth Oppel hat schon in seiner Fledermaus-Trilogie Luft als Lebensraum und Handlungsort meisterhaft dargestellt. Leben und Arbeiten an Bord der Aurora schildert er glaubwürdig und mit Liebe zum Detail. Die geschlossene Gesellschaft in 300m Höhe wird vom gegensätzlichen Paar Kate und Matt genau beobachtet und scharfsinnig kommentiert. Mannschaft und Passagiere, die auf begrenztem Raum miteinander auskommen müssen, bieten Oppel Anlass für manch spöttische, gesellschaftskritische Bemerkung. Der Autor zeichnet Figuren und ihre Entwicklung sehr differenziert und kann seine Leser mit der abenteuerlichen Fahrt der Aurora bis zur letzten Seite fesseln.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne
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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 16. Februar 2008

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