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Rainer Schmitz: Was geschah mit Schillers Schädel?

Was geschah mit Schillers Schädel?

von Rainer Schmitz
Verlag: Eichborn Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Nachschlagewerk
ISBN-13 978-3-8218-5775-6

Preis: 8,62 Euro bei Amazon.de [Stand: 25. April 2024]
Rainer Schmitz ist Literaturredakteur. Seit 1992 arbeitet er in dieser Funktion für das Magazin Focus, und beschäftigt sich mit den Texten und Persönlichkeiten zeitgenössischer und klassischer Autoren. In fast 25 Jahren sind Herrn Schmitz dabei allerlei kuriose Fakten rund um die Schreibkunst untergekommen. Die hat er nun in einem eigenen Werk zusammengefasst: "Was geschah mit Schillers Schädel?" Es handelt sich um eine Art Literatur-Lexikon mit mehr als 1200 Einträgen, oder anders gesagt: 1820 Spalten. Das Nachschlagewerk bietet allerdings keine der üblichen biografischen oder bibliografischen Informationen, sondern weitaus unterhaltsamere Dinge: "Kuriositäten, Skurrilitäten, Anekdoten, Skandale, Affären und Prozesse rund um die Literatur", so der Autor. Schmitz weiß beispielsweise zu berichten, dass Joachim Ringelnatz sich gerne zum Schlafen in einen Teppich einrollte, dass Edgar Wallace ein adoptiertes Findelkind war, oder dass Erich Kästner und Albert Einstein süchtig nach Gummibärchen waren. Wer selbst gerne Anekdoten erzählt, wird diese außergewöhnliche Enzyklopädie der Bagatellen sehr zu schätzen wissen. Wo sonst findet man Angaben darüber, dass das längste Wort in der französischen Sprache 24 Buchstaben zählt, das längste englische Wort 45, und das längste deutsche Wort (Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitänswitwe) seit der Rechtschreibreform ganze 48? Oder dass Sir Walter Scott ein Salzfässchen besaß, welches aus dem 4. Halswirbel von König Charles I. angefertigt worden war? Zu Schillers Schädel weiß Herr Schmitz zu berichten, dass dieser im Jahre 1805 als 52. von 64 Toten in einem Massengrab in Weimar beerdigt wurde. Einundzwanzig Jahre später wurde aus den vermischten Überresten einer der Schädel und einige Gebeine ausgesucht und als die seinen deklariert, doch weitere fünfzig Jahre später wurde in der Gruft ein zweites Skelett geborgen, das ebenfalls seines sein soll. Bis heute weiß man nicht, ob es wirklich Schiller ist, der in seinem Grabmahl ruht. Das alles muß man zwar nicht wissen, aber schaden tut’s ja auch nicht...
Fazit
Unterhaltsames Nachschlagewerk des Randgeschehens der Literatur.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne

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Vorgeschlagen von Annette Rieck [Profil]
veröffentlicht am 07. Januar 2007

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