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Michael Sauga: Frühling der Autokraten

Frühling der Autokraten

von Michael Sauga
Verlag: Deutsche Verlagsanstalt (DVA) [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Politik
ISBN-13 978-3-421-07046-3

Preis: aktuell keine Daten vorhanden
Autokraten auf dem Vormarsch - aber warum? "Die üblichen Verdächtigen"? Donald Trump, Xi Jinping, Wladimir Putin, Hugo Chávez, Victor Orbán und Recep Tayyip Erdogan - ihre Namen tauchen stets auf, wenn es um den Vormarsch des Autoritarismus geht und darum, demokratische Strukturen zu zerstören oder möglichst klein zu halten. Die genauere Betrachtung der Entstehung einer Autokratie in den unterschiedlichen geografischen Regionen sollte aufhören lassen. Schließlich handelt es sich bei den USA um eine klassisch westliche Nation mit alten demokratischen Traditionen, während China noch keine "echte" Demokratie erlebt hat. Genau diese Mixtur verspricht spannende Einblicke und Erkenntnisse.

Dass der Aufstieg autokratischer Herrscher nicht mit einem Knall stattfindet, sondern eher schleichend, verdeutlicht Michael Sauga in Kapitel 1 des Buches, bevor er ins Detail geht und die Auswirkungen der Herrschaft und deren Konsequenzen für die Bevölkerung, die Wirtschaft und die Außenpolitik in den Fokus rückt. Neben "Verlierern" gibt es nahezu selbstverständlich auch Profiteure. Diese haben den zur Macht strebenden Herrschern oft in den Sattel geholfen, müssen später aber hier und da um die eigene Freiheit und Selbstständigkeit fürchten (siehe die Oligarchen Russlands) und sich dem Autokraten andienen, um nicht in Ungnade zu fallen. Teil 3 beschäftigt sich mit den Reaktionen (den Antworten) demokratischer Staaten auf autoritäre Bestrebungen in Nachbarstaaten wie auch im Innern (z. B. durch das Erstarken populistischer Parteien). Die Frage: "Ist die Demokratie noch zu retten?" steht am Ende der Betrachtungen und deckt die Stärken und Schwächen der Demokratie nachvollziehbar auf.
Fazit
Das neue Werk von Michael Sauga wirft ein positives Schlaglicht in der Reihe zahlreicher Bücher, die sich mit dem Erstarken des Autoritarismus beschäftigen. Gute Struktur, fachliche Tiefe und hohe Anschaulichkeit sind hervorzuheben bei gleichzeitig sehr guter Lesbarkeit auf vergleichsweise kompaktem Umfang. Die Lektüre bietet viele Erkenntnisse und zahlreiche Impulse zur eigenen Reflexion. Zudem gefiel mir, dass Sauga nicht nur auf die Nachteile und Gefahren autokratischer Systeme abhebt, sondern auch die Stärken und Schwächen der Demokratie reflektiert. Das Ganze geschieht ohne Einseitigkeit und Panikmache.

Die Rückschlüsse sind beachtenswert: "Vom italienischen Schriftsteller Giuseppe Tomasi di Lampedusa stammt das berühmte Wort, das nur bewahrt werden kann, was zur Erneuerung fähig ist. So ist es auch mit der Demokratie. Wenn sie überleben will, muss sie sich verändern." (siehe S. 270) - Diesem Statement für alle, die unsere freiheitliche Demokratie bewahren wollen, ist wenig hinzuzufügen. Es wird jedoch klar: Es ist nicht nur eine Sache für die "hohe Politik", wir alle sind gefragt!
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne

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Vorgeschlagen von Dietmar Langusch [Profil]
veröffentlicht am 13. Dezember 2025

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