Die Krise der Demokratie ist Thema zahlreicher Betrachtungen aktueller
Sachliteratur. Das vorliegende Werk von Michel Friedman ist nicht nur ein
bloßer Ergänzungsbeitrag. Vielmehr handelt es sich um einen eindringlichen
Appell an die Gesellschaft, ein freies und solidarisches Miteinander nicht als
Selbstverständlichkeit vorauszusetzen. Demokratie ins Bewusstsein rufen und
für sie mit Nachdruck einzutreten, bevor es zu spät ist - dazu fordert
Friedman uns alle auf.
Inhaltlich lässt der Autor seinen Gedanken zum Thema Demokratie freien Lauf. Er
bringt seine Ideen (auch seine "Fragezeichen") in klarer und
analytischer Schärfe zu Papier. Betrachtung finden verschiedene Inhalte und die
zugehörigen Imaginationen, die Michel Friedman damit verbindet. Demokratie als
Prozess, als hart erkämpfte Freiheit im Sinne der Kant'schen
Aufklärungstheorie. Die Vorzüge verbindet Friedman mit konkreten Beispielen,
zeigt aber auch auf, was geschehen könnte (und wird), wenn man es
"schleifen" lässt. Ein abschließender Appell ans Weiterdenken und
weitermachen ist als positive Aufforderung aktiv zu werden, rundet das letzte
Kapitel ab.
Fazit
Zu Beginn des Buches habe ich mich mit der ausgesprochen hohen Taktfrequenz an
immer neuen Gedanken und Ideen ein wenig schwer getan. Auch war ich nicht mit
allen Rückschlüssen, die der Autor daraus zieht, einverstanden. Hier und da
habe ich eine "durchwachsene" inhaltliche Bilanz gezogen. Eben weil
ich, zum Nachdenken angeregt (besser gesagt "provoziert") wurde.
Ja, und genau das dürfte ganz im Sinne Michel Friedmans sein. Es ist exakt das,
was er auf die ihm eigene Art und Weise nahebringt. Genial! Genau darin liegt
der Sinn des in kompakter Form gehaltenen Buches und genau so kann und sollten
sehr gute Sachbücher sein. Also: klare Leseempfehlung und nicht zuletzt ein
anregendes Buch zur rechten Zeit!
Vorgeschlagen von Dietmar Langusch
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veröffentlicht am 13. September 2025 2025-09-13 19:17:52