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Thomas Sabottka: Tremendista

Tremendista

von Thomas Sabottka
Verlag: Periplaneta [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Belletristik
ISBN-13 978-3-940767-77-6

Preis: 7,25 Euro bei Amazon.de [Stand: 25. April 2024]
"Tremendista" ist eine Geschichte über Liebe, Eifersucht, Leid und den Sinn des Lebens. Es dreht sich auf 260 Seiten um das erste, zweite, dritte Verliebtsein, Träume, Ideale, Allmachtsphantasien, Identitäten, Heimat, Freundschaft, Sex, Rebellion und Gewalt. Dazu kommen die sterbende DDR, das vereinte Berlin und das ferne Andalusien.

Thomas Sabottka erzählt in seinem Roman in einer angenehmen und schönen Sprache die Geschichte des jungen Berliners Manuel. Als dieser sich dem Tode nahe sieht, ziehen sein Leben und seine Liebesbeziehungen an ihm vorüber. Dem Leser wird dies in einer großen Rückblende offeriert: Manuels Pubertät, seine erste Freundin Julia, sein sexuelles Erwachen, romantische Weltfremdheit, der erste Trennungsschmerz. Alles im Umfeld der DDR, des Mauerfalls und dem entstehenden jungen, wilden Berlin der 90er Jahre. Im Laufe der Geschichte erfährt man auf eindrückliche Weise wie es sich mit Manuels Freundschaften und weiteren Liebesgeschichten entwickelt, er dabei zu einem Star des existenzialistischen Laien-Theaterspiels wird, und wie eine Beziehung Manuels nach der anderen scheitert und er seinem Leid begegnet - oder eben nicht. Letztendlich flüchtet der Verlassene, da er von Katja, seiner zweiten großen Liebe, vor die Tür gesetzt wurde, mit seiner Maschine, einer Hayabusa, in die Weiten der andalusischen Sierra Nevada. Während seiner Auszeit dort, die er bei deutschen Auswanderern mit Pferdezucht verbringt, erlangt er so einige Erkenntnisse. Und letztendlich wird Manuel Teil eines "Stierkampfes", der es in sich hat...

Was ich persönlich an diesem Buch sehr schätze, ist die gelungene Gestaltung der Figuren und insbesondere die des Protagonisten Manuels. Man liebt und leidet den gesamten Romanverlauf mit ihm mit. Als Leser hat man das Vergnügen, im Verlauf der erzählten Lebensjahre, die auf amüsante und eindrückliche Weise beschriebenen Gefühle des Verliebens, Begehrens und Verlassenwerdens mitzuerleben und mit den eigenen Erfahrungen abzugleichen. Und als Manuel versteht, was passiert ist: dass er es sich zeitlebens in seiner Opferrolle als der Verlassene zu bequem gemacht hat, fragt man sich, ob in seinem Leben nun eine Wendung eintritt. Ob er gelernt hat aus dem Vergangenen. Für Manuel war es immer das Einfachste passiv zu sein, sich zu seinen Entscheidungen überreden zu lassen. Die Erkenntnis, dass er genau dies ändern sollte, drängt sich dem Leser auf - doch kommt sie für Manuel vielleicht zu spät?
Fazit
"Tremendista" ist ein rundum gelungenes Buch. Insbesondere auch, da Thomas Sabottka die Geschichte in dieser zweiten Ausgabe des Buches mit zwei direkt aufeinander folgenden Enden versieht. Ohne etwas vorwegnehmen zu wollen: Der Leser, der sich mit dem ersten Ende nicht anfreunden und die "harte Realität" nicht ertragen kann, wird das zweite, alternative Ende umso lieber mögen.
10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne

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Vorgeschlagen von Martha [Profil]
veröffentlicht am 18. November 2011

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