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Antje Babendererde: Die verborgene Seite des Mondes

Die verborgene Seite des Mondes

von Antje Babendererde
Verlag: Arena Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Jugendroman
ISBN-13 978-3-401-50111-6

Preis: 7,50 Euro bei Amazon.de [Stand: 25. April 2024]
John, der Vater der 15-jährigen Julia, gehörte zum Stamm der Shoshoni-Indianer in Nevada. Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters scheint für Julia die Tür zu seinem indianischen Erbe endgültig verschlossen. Julia bereut nun alle Fragen, die sie ihrem Vater nicht mehr stellen kann. Zur traditionellen Abschiedszeremonie in Johns Heimatort wird Julia zum ersten Mal ihre Großeltern treffen. Die Begegnung auf der Ranch ist ein Schock für sie: Ada und Boyd leben unter einfachsten Bedingungen, überfordert von harter körperlicher Arbeit und der Pflege eines schwer behinderten Enkels. Ada ist alles andere als eine Bilderbuchgroßmutter, sondern fordernd und bestimmt. Das Verhältnis zwischen der Großmutter und Julias Mutter ist gespannt; denn Ada hat Hanna nie verziehen, dass John seine Kinder aus erster Ehe in den USA zurückgelassen hat, um in Deutschland ein zweites Mal zu heiraten. Während Julia noch damit zu kämpfen hat, dass auf der Farm ein klappriger Trailer ohne fließendes Wasser als Gästezimmer dient, lernt sie den jungen Farmarbeiter Simon kennen. Simon macht Julia klar, dass Ada und Boyd in einen verbitterten Kampf gegen die Behörden und gegen eine Minengesellschaft verstrickt sind, die mit fragwürdigen Methoden nach Goldvorkommen sucht. Hinter der Fassade des stotternden, vernachlässigten jungen Manns entdeckt Julia einen klugen Gesprächspartner, der liest und sich nicht nur Gedanken über die verborgene Seite des Mondes macht. Julia erkennt bei ihrem Aufenthalt auf der Farm, warum ihr Vater in Deutschland nicht glücklich werden konnte. Sich für das Schicksal anderer zu interessieren hilft ihr, die eigene Trauer um den Vater zu verarbeiten. Mitten in einem eskalierenden Konflikt zwischen Hanna, Simon und Julias Halbbruder Jason entspinnt sich zwischen Julia und Simon eine zarte Liebesgeschichte.
Fazit
Auch wenn die Probleme auf der Farm unüberwindbar erscheinen, bringt die Autorin die Geschichte zu einem glaubwürdigen Ende. Hanna lernt durch Simon, dass Ereignisse oft nicht eindeutig einzuordnen sind, sondern dass jedes Ding eine verborgene Seite hat. Antje Babendererde lässt ähnlich wie in Der Gesang der Orcas die von vornherein zeitlich begrenzte Ferien-Liebesgeschichte einer jungen Besucherin unter Angehörigen eines Indianerstammes spielen. Auch in diesem Jugendroman wird ein bisher sehr behütetes Mächen mit den Lebensumständen amerikanischer Indianerstämme konfrontiert. Julia erfährt in ihrem aufregenden Sommer auf der großelterlichen Farm eindringlich, dass Farmarbeit ganz und gar nicht romantisch ist, sie bildet sich eine eigene Meinung über andere und erlebt ihre erste, zarte Liebe zu Simon. Die Verbindung aus Liebesgeschichte und dem Kennenlernen einer fremden Kultur wird jugendliche wie erwachsene Leserinnen unterhalten.
7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne
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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 11. Mai 2011

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