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Manuela Lenzen: Der elektronische Spiegel

Der elektronische Spiegel

von Manuela Lenzen
Verlag: Verlag C. H. Beck [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Sachbuch
ISBN-13 978-3-406-79208-3

Preis: 20,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 05. Mai 2024]
Fundierte Betrachtung der KI samt Ausblick

"Es geht um das Projekt, Intelligenz zu verstehen, indem man sie nachbaut: in Algorithmen, Avataren und Robotern".

Es geht, so kann man es etwas pointiert sagen, um das "ganz große Ding" der (technischen) Gegenwart. Von denen "ChatGPT" oder andere AI Anwendungen nur die Spitze des Eisbergs darstellen. Jene Spitze, die aktuell nun weltweit gesehen und wahrgenommen wird. Doch schon ist die nächste Ebene in der öffentlichen Diskussion. Die Implementierung von "Empfänger und Sender" digitaler Technologie direkt im Gehirn. Und wie in einer Person Entwickler zugleich die Möglichkeiten der KI vor Augen führen, so warnen die gleichen Entwickler (mit vielen anderen, die von der Materie vielfaches Verstehen), vor den Gefahren von KI.

Al würden die "Terminator-Filme" allmählich in Gefahr geraten, wahr zu werden. Während Manuela Lanzen das Thema in ihrem gut verständlichen Werk ein stückweit anders angeht. Gelassen, ruhig im Ton und auf das Grundsätzliche schauend: Was ist und wie geht Intelligenz? Was am ehesten und am einfachsten gelingen kann, wenn man diese in Vergleich setzt. Im Vergleich zu künstlichen Systemen, von denen "die Maschine" zunächst das "Dümmste" der Systeme ist (Maschinen ohne digitale Erweiterung sind zunächst gemeint), um dann "klügere" künstliche Systeme nach und nach in den Vergleich zu bringen.

Und da diese gebaut werden müssen, Schritt für Schritt und kleinteilig und "gefüttert" werden von den menschlichen Erbauern, trifft der Titel des Werkes allemal zu. Künstliche Systeme, so komplexer diese inzwischen auch werden, sind und bleiben "elektronische Spiegel" der Erbauer. Deren Sachverstand, Wissen, Kultur, Fähigkeiten.

"So spiegeln sie uns Vorstellungen von Intelligenz, ihren Bedingungen und Voraussetzungen wider".

Wobei, wenn Lenzen sich der KI im ersten Kapitel dann konkret beginnt, zuzuwenden, zweierlei deutlich wird, was für die aktuelle Diskussion durchaus bedeutsam ist. Zum einen, dass es ein Irrtum wäre, genau die Art von "menschlichem" Denken alleine künstlich zugrunde zu legen. Lenzen führt eine Reihe von Beispielen an, in denen beachtliche erfolge auf KI Eben erreicht wurden, denen stark andersartige Verfahren als die des menschliche Denkens dann zugrunde liegen (auch wen sie natürlich aus menschlichem Denken heraus entwickelt worden sind). Dass aber in Betrachtung all dieser KI Forschungen und Versuche ebenfalls (noch) im Raume steht, dass es ein nicht kleiner Weg noch ist, die KI der "Natur" anzugleichen. Zumindest die hochkomplexen, assoziativen Verknüpfungen, zu denen der menschliche Geist von Natur aus fähig ist, sind noch um einiges fern von Maschinenintelligenz.

Was weniger als Beruhigung dient in der Lektüre, sondern ein Teil auf dem Weg der Autorin ist, Intelligenz an sich begreiflich zu machen und diese immer wieder an den künstlichen Systemen zu spiegeln.
Fazit
Es wundert am Ende nicht, dass auch Lenzen sich dem Chor derjenigen anschließt, die nachdrücklicher und lauter inzwischen nach Regeln für die Anwendung, am Ende für die "Beherrschung" der KI, eintreten. Denn vom Potential her, auch das wird während der Lektüre klar, kann es durchaus in der Zukunft zu etwas "ganz eigenem" kippen. Das zumindest im Sinne der herstellenden und nutzenden Konzerne allein "funktioniert".

Monolithische Strukturen, mit denen auch in der jüngeren Vergangenheit nicht die besten Erfahrungen beim "Datenverwerten" gemacht wurden und die am Ende ebenfalls bis heute noch nicht wirklich "im Griff" der Allgemeinheit sind.
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne

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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 05. Juni 2023

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