Ich bin ein begeisterter Bergsteiger und als solcher auch immer wieder im
Himalaya-Raum unterwegs. Bisher war ich meistens in Nepal, aber auch eine
Tibet-Reise habe ich vor innerhalb der nächsten zwei, drei Jahre.
Dieses Buch hat mich ziemlich unsicher gemacht, was ich in diesem Fall aber sehr
gut finde. Hier werden ganz sachlich die vielen Bereiche angesprochen, in denen
der Tourismus dem Himalaya-Raum ohne Zweifel schadet. Erschüttert liest man,
dass der Mount Everest im "Jahr 2009 bereits viermal wegen Überfüllung
für den Ansturm der Besucher gesperrt werden musste" (S. 21) oder dass
beim Anhalten der jetzigen Entwicklung in Zukunft auch die buddhistischen Tempel
keine Orte der Ruhe mehr sein werden, sondern dass "Autobusreihen auf
betonierten Parkplätzen vor ehemals abgelegenen Klöstern" (S. 102)
drohen. Diese Aussichten werden mit großer Sachkenntnis dargestellt. Man merkt,
dass die Autorin Birgit Zotz Tibet gut aus eigener Erfahrung kennt. Dabei lehnt
sie den Himalaya-Tourismus nicht rundum, sondern fordert einen bewussteren
Umgang aller Beteiligten damit.
Diese Fakten und Gedanken decken nur einen Teil des gehaltvollen Buchs ab, in
dem es besonders auch um die irrealen Vorstellungen geht, die viele Touristen
mit einer Tibet-Reise verbinden.
Fazit
Ich empfehle dieses Buch zur Horizonterweiterung jedem, der als Bergsteiger oder
zum Trekking den Himalaya-Raum besucht.
Vorgeschlagen von A. Neuhaus
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veröffentlicht am 28. Februar 2010 2010-02-28 17:59:54