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Bernhard Jaumann: Die Vipern von Montesecco

Die Vipern von Montesecco

von Bernhard Jaumann
Verlag: Aufbau Verlagsgruppe [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Krimi
ISBN-13 978-3-7466-2301-6

Preis: 14,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 18. April 2024]
Nach 15 Jahren Abwesenheit kehrt Matteo in sein Heimatdorf zurück. Er hat die Haftstrafe für den Mord an seiner Frau abgesessen. Matteos Tochter Catia wuchs in dieser Zeit bei seiner Schwester Elena auf. Catia ist 17, schwanger und ihrem Vater völlig fremd. In Montesecco hatte schon vor Jahren der einzige Arbeitgeber, die Schwefelmine geschlossen. Wer Arbeit suchte, war fortgezogen und nun hat das Dorf gerade mal 27 Einwohner. Kaum dass die Neuigkeit von Matteos Rückkehr sich gesetzt hat, wird Goirgio Lucarelli, der Mann mit dem Matteos Frau ein Verhältnis hatte, beim Schneiden seiner Olivenbäume von einer giftigen Viper gebissen. Obwohl er noch Zeit gehabt hätte, Hilfe zu holen, stirbt Giorgio an dem Schlangenbiss. Der Fundort des Toten gibt Rätsel auf. Sein Vater Carlo schwört, dass der Tote nicht begraben werden wird, ehe nicht sein Mörder gefunden ist - und verunglückt kurz darauf tödlich mit dem Motorrad. Nun hat der mögliche Mörder Giorgios zwei Tote auf dem Gewissen.

Im Dorf schlagen die Wellen des Aberglaubens hoch; denn wann hatte man schon je zuvor derart viele, aggressive Vipern erlebt wie in diesem Jahr? Wenn die Vipern von sich aus ins Dorf kommen, muss die Welt völlig aus den Fugen geraten sein, glauben die Alten. Benito und Gianmaria, zwei kämpferische alte Männer, beschließen alle Einwohner zu befragen, wo sie zum Todeszeitpunkt Giorgios gerade waren und diese Aussagen auf Widersprüche abzuklopfen. Die beiden haben alle Zeit der Welt und blicken auf eine lange zurück liegende Karriere als Partisanen zurück. Die Brigade der Alten bekommt Unterstützung durch die Dorf-Hexe Constanza, die den Tatort untersucht und sich der pharmakologischen Aspekte der Vorfälle annimmt. Als schließlich und endlich die Carabinieri im Dorf auftauchen, sehen sie sich einer geschlossenen Front von Dorfbewohnern gegenüber, die keine Störung bei der Regelung ihrer Dorf-Angelegenheiten wünschen.

Ob Giorgio tatsächlich einem Unglücksfall zum Opfer fiel oder jemand nachgeholfen hat, ist bei der Lektüre nicht so wichtig. Viel interessanter scheint die Frage, ob und wie ganz Montesecco aus dem selbst angerichteten Schlamassel wieder heraus kommen wird.
Fazit
Bernhard Jaumann, der mit seiner Serie aus vier Sinnes-Krimis viel Beachtung fand, schildert ein Dorf in den Marken, das den wirtschaftlichen Niedergang längst hinter sich hat. Treffend und mit hintergründigem Humor zeichnet er das Familienleben seiner Figuren. Seine Beschreibung der verschworenen Dorfgemeinschaft mit ihrer allgegenwärtigen sozialen Kontrolle, ihrer knorrigen Typen und des täglichen Einerlei lässt den Leser so manches Mal schmunzeln. Ein atmosphärisch dichter Kriminalroman mit genau der richtigen Menge Lokal-Kolorit.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne

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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 17. September 2007

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