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Interview mit Markus Heitz

Schreiben macht einfach Spaß!


Markus Heitz ist der deutsche Shootingstar der Fantasyszene. Mit seinen Zwergen-Romanen hat er den großen Durchbruch geschafft und mit seinen Urban-Fantasy-Thrillern begeistert er eine große Fangemeinde. Jetzt ist mit "Judassohn" sein neuer Vampirthriller erschienen. Einen Roman, den Markus Heitz auf spektakuläre Weise präsentiert hat. Unterstützt von der Band Persephone sowie der Tänzerin Asherah Latifa hat Markus Heitz eine packende Mischung aus Text und Musik geschaffen. Buchtips.net hatte Gelegenheit, mit dem fleißigen Autor zu sprechen.

Michael Krause: Wie ist Ihre Liebe für Vampirromane entflammt?
Markus Heitz: Vampire sind spannende Geschöpfe - vor allem, wenn man sich von den zu bekannten Standards löst und sich auf die vielen Facetten verlegt, die der Volksglaube parat hält. Abgesehen davon habe ich durch eine Vampir- Kurzgeschichtensammlung von Klassiker, von Tolstoi bis LeFanu, Bekanntschaft mit den Langzähnen gemacht. Das war der Anfang.

MK: Stand von Anfang an fest, dass es zu "Kinder des Judas" eine Fortsetzung geben wird?
MH: Ja. "Ritus", "Sanctum", "Kinder des Judas", "Blutportale" und "Judassohn" bilden einen Kosmos. Man kann die Bücher einzeln lesen, aber nacheinander machen sie mehr Spaß - weil verschiedene Figuren immer wieder auftauchen. Und bei "Kinder des Judas" war sogar bereits ein Hinweis gesetzt, dass es eine Fortsetzung geben MUSS.

MK: Sie sind ein überaus aktiver Autor. Allein in diesem Jahr erscheinen drei neue Romane. Wie schaffen Sie dieses Pensum?
MH: Ich habe in den letzten zehn Jahren 28 Romane geschrieben, wenn das Jahr 2010 vorbei ist, sind es genau 30. Stimmt, ein Schnitt von drei im Jahr. Wie ich das schaffe - es macht mir Spaß. Das ist alles. Ich erzähle gerne Geschichten, das ist meine Hauptmotivation. Am Tag schreibe ich fünf Seiten und ich schreibe jeden Tag. Da kommt schon rdentlich was zusammen. Und ich betone es noch einmal: Es macht mir Spaß! Es gibt keine bessere Motivation.

MK: Wie gehen Sie bei der Planung Ihrer Werke vor?
MH: Am Anfang ist die Idee, daraus wird ein Plot, der sieben, acht DinA4-Seiten beträgt. Das ist der Handlungsablauf des Romans. Wenn das Skelett steht, kommt die Umsetzung in ein Buch.

MK: Schreiben Sie Ihre Romane dann chronologisch?
MH: Ja. Alles andere bringt mich aus der Story.

MK: Egal ob in der Literatur, im Kino oder im Fernsehen: Vampirgeschichten boomen. Können Sie den neuen Geschichten etwas abgewinnen oder liegen Ihnen eher die Klassiker am Herzen?
MH: Die Mischung macht es. Ich mag es, Dinge neu anzugehen, Stichwort Facettenreichtum der Vampire. Im Volksglaube sind sie vielschichtiger als in den meisten Romane. Ich versuche, etwas davon rüberzubringen. Doch letztlich sind es immer Bestien, die nach einem gieren: Blut. Daran rührt auch der Volksglaube nicht.

MK: "Judassohn" wird durch eine außergewöhnliche Lesetour promotet. Wie ist die Idee zu diesem Event entstanden?
MH: Der Knaur-Verlag wollte weg von einer klassischen Buchpräsentation in einer Buchhandlung mit einfacher Lesung. So war der Gedanke von einer Tour schnell geboren, und gerade durch meine Freunde von WerkZeugs waren  die Kontakte in die Musikszene schnell geknüpft. Dann ging alles ganz schnell, Persephone und ich haben ein Konzept entwickelt, das glücklicherweise aufging.

MK: Sie spielen gerne mit den Ängsten Ihrer Leser. Wovor fürchtet sich Markus Heitz?
MH: Da bin ich recht einfach - vor schweren Krankheiten, wie Krebs. Das muss nicht sein. Allem anderen stehe ich gelassen gegenüber.

MK: "Kinder des Judas" oder "Judassohn" auf der großen Leinwand. Eine Option, die Sie reizen würde?
MH: Sicher - wenn die Filmleute sich an die Vorgaben des Romans halten. Es müsste eine gelungene Umsetzung werden.

MK: Welche Autoren haben Sie persönlich geprägt?
MH: Keine. Aber ich habe sehr viel gelesen, quer durch die Bank. Ein echtes Schlüsselerlebnis bei der Lektüre eines bestimmten Buchs gab es jedoch nicht. Mit 14 Jahren war der Wunsch einfach da, selbst Stories zu  erfinden. Seitdem gehört das Schreiben zu meinem Leben.

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