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S. A. Bodeen: Überleben

Überleben

von S. A. Bodeen
Verlag: Oetinger Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Jugendroman
ISBN-13 978-3-7891-4743-2

Preis: 15,99 Euro bei Amazon.de [Stand: 28. März 2024]
Der Bunker, den Elis Vater für den Fall eines Nuklearschlags gebaut hat, erstreckt sich drei Stockwerke tief in die Erde. Der Millardiär Yanakakis scheint an alles gedacht zu haben. Sorgfältig ausgesuchte Vorräte, selbst erzeugtes Gemüse und Nutztiere sollen die Eltern und ihre drei Kinder 15 Jahre lang versorgen, bis sie die Einstiegsluke öffnen und sich wieder an die Erdoberfläche wagen können. In der unterirdischen Welt gibt es eine riesige Küche, einen Operationssaal, eine Kapelle für Gottesdienste und Fitnessgeräte aller Art. Sechs Jahre lang harren Eli und seine Familie nun schon hier aus. Während der Vater einen gigantischen Aufwand betrieben hat, um im Bunker möglichst exakt die Annehmlichkeiten einer Luxusvilla bereitzustellen, bewegt den fünfzehnjährigen Eli das Sein zunehmend stärker als das Haben. Als sein Vater damals die Bunkertür verriegelte, hatten Elis Zwillingsbruder Eddy und die geliebte Großmutter es nicht mehr rechtzeitig in den Bunker geschafft. Eli und seine jüngere Schwester Terese vermissen Eddy, der unter den Geschwistern die Anführerrolle einnahm. Lange hatte Eli widerspruchslos die Behauptungen seines Vaters akzeptiert, die Vorräte würden mit Sicherheit für die Dauer des geplanten Auffenthalts unter der Erde reichen. Nach einigen Fehlschlägen in der Versorgung werden Elis Fragen immer kritischer. Das Verhältnis der Eltern zueinander ist in letzter Zeit merklich abgekühlt. Als Eli unerlaubt das für Eddy eingeplante Zimmer durchsucht, kommt er einem verstörenden Geheimnis auf die Spur. "Du musst dich für eine Seite entscheiden," stellt seine jüngere Schwester Lexie nüchtern fest, als den Kindern klar wird, auf welchen logischen Fehler der Vater sein unterirdisches Projekt aufbaute.

S. A. Bodeen legt frühzeitig Hinweise auf den Ausgang der Geschichte aus. Eli überwindet die extreme Zurückgezogenheit, in der er zu Beginn der Handlung verharrte, und nimmt zum ersten Mal zur Kenntnis, wie seine Mutter und seine Schwestern das geschlossene Projekt erleben. Die Fixierung des Vaters auf eine luxuriöse und energiekonsumierende Ausstattung des Bunkers kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Eli und seine jüngeren Schwestern in sechs Jahren nicht nur in der Länge gewachsen sind. Die Rolle des Vaters als allwissender Organisator ist durch Elis Neugier erheblich angekratzt; ob die Mutter die nächsten neun Jahre unter der Erde ertragen wird, erscheint fraglich. Der alte Yanakakis hat offenbar nie überlegt, ob eine Rückkehr an die Erdoberfläche nach Jahren im Bunker als womöglich einzige Überlebende des Atomschlags überhaupt lebenswert sein kann.
Fazit
Überleben erweist sich als spannend erzählte Endzeit-Geschichte für Leser ab 12 Jahren mit vorhersehbarem Ausgang, die sich stark auf den Vater-Sohn-Konflikt konzentriert und das Motiv, warum Menschen überhaupt in einem Bunker überleben wollen, nicht weiter vertieft.
7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne

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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 04. März 2011

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