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 Knaus: Alles, was wichtig sit 2011

Alles, was wichtig sit 2011

von Knaus
Verlag: Albrecht Knaus Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Sachbuch
ISBN-13 978-3-8135-0411-8

Preis: 12,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 28. März 2024]
Gedanken zur Zukunft

Selbstverständlich ist der Titel dieses Lesebuches steil gewählt. Und natürlich findet nicht alles, was wichtig wäre für den einzelnen und die Gesellschaft Platz auf den knapp 270 Seiten des Buches.

In der illustren Schar der Autoren aber und in der gewählten Breite der vier Themenfelder kommt schon einiges zusammen an Gedanken, Haltungen und richtungsweisenden Impulsen für das Jahr 2011.

Unter den vier thematischen Oberbegriffen der Politik, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Kultur hat der Knaus Verlag durchweg bekannte und, in ihren Bereichen, schwergewichtige Autoren versammelt für eine Bestandsaufnahme zum Anfang des Jahres.

Ebenso gut gewählt ist es, Joachim Gauck, den Sympathieträger der letzten Bundespräsidentenwahl, zu einem der Kernthemen westlicher Gesellschaften eine Einlassung zu verfassen. "Freiheit, die ich meine". Freiheit, die Gauck einprägsam auf der Blaupause der DDR durchdekliniert und jederzeit dabei verdeutlicht, dass Freiheit ein dynamisches Gut ist, welches unter ständiger Entwicklung steht und sorgsam gepflegt werden will. Ein luzides Plädoyer gegen den Demokratieverdruss, der schleichend droht.

Wie gewohnt statistisch orientiert, in trockener und sperriger Form, in Teilen polemisch, dennoch aber mit einem erweiterten Blick auf den Armutsbegriff und anstehende Notwendigkeiten findet sich der Artikel von Thilo Sarrazin zur Armut und Ungleichheit. Dennoch lesenswert in seiner sinnigen Differenzierung zwischen materieller und geistiger Armut, wie immer aber kann er sich Seitenhiebe gegen das System hoher Transferleistungen nicht verkneifen.

Andrew Ross Sorkin geht die anstehenden Probleme von wirtschaftlicher Seite an. Auf den Punkt treffend seziert er das konkrete Problem zwischen Wall Street und Politik, sprich zwischen Finanzwirtschaft und Gemeinwesen und legt den Finger weiterhin auf jene Wunde der nicht ausreichenden Regulierungen und des nicht ausreichenden Schutzes gegen die Notwendigkeit, Finanzinstituten mit Fremdgeld beistehen zu müssen, um einen Zusammenbruch des Gemeinwesens zu verhindern.

Neben vielen anderen Artikeln zum Grundverständnis des Kapitalismus, zum Verhältnis Mann und Frau, zur Religion, zum Sterben, zur Politik der Zukunft, mit Beiträgen von Frank Schirmacher, Nicholas Carr, Manfred Lütz, Daniel Everett und, und, und, findet sich natürlich auch das hochaktuelle Thema des Lernens und des Bildungswesens im Buch. Wie junge Menschen im Leben, im Beruf ankommen, das ist Thema von Michael Winterhoff und Isabel Thielen, ebenso, wie Sabine Czerny ihre prägnante und begründete Kritik am Schul- und Notensystem deutscher Prägung Ausdruck verleiht.

Der rote Faden all der verschiedenen Autoren und der durchaus verschiedenen Themen ist die Zukunftsorientierung der Texte. Alles angesprochenen Themen benennen aktuelle Problemfelder, die als Aufgabe in naher Zukunft anzugehen, weiter anzugehen, so möglich gar zu lösen sind, weil sie spürbar destruktive Auswirkungen auf das Gemeinwesen in sich tragen.

Alle Artikel sind hochwertig in Sprache und Stil formuliert, haben einen fundierten Hintergrund und geben eine Reihe von Impulsen zur Beförderung von Lösungen, bleiben also nicht nur in der Problembeschreibung stecken (auch wenn diese natürlich breiten Raum einnimmt).
Fazit
Ein interessantes Buch mit einer Vielzahl von Themen und Sichtweisen, die zur Bewältigung anstehender Fragen durchaus hilfreich beitragen können.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne

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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 25. Januar 2011

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