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Chris Bradford: Samurai. Der Weg des Kämpfers

Samurai. Der Weg des Kämpfers

von Chris Bradford
Verlag: Ravensburger Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Jugendroman
ISBN-13 978-3-473-35303-3

Preis: 5,58 Euro bei Amazon.de [Stand: 23. April 2024]
"Man geht den Weg des Kriegers das ganze Leben." Richard S. Heckler

Auf dem Weg zu den legendären Gewürzinseln versenken Piraten das Schiff, auf dem der 12-jährige Jack als Schiffsjunge arbeitet, nachdem sie die Mannschaft getötet haben. Jack ist der einzige Überlebende. Unter den Toten an Bord ist auch Jacks Vater, der seinem Sohn stets eingeschärft hatte, wie wichtig der Portalan ist, das in Segeltuch eingeschlagene Buch mit seinen persönlichen Karten Notizen. Im 17. Jahrhundert konnten Seeleute nur mit Hilfe eigener Aufzeichnungen in unbekannten Gewässern navigieren und hüteten ihre selbst gezeichneten Karten wie einen Schatz.

Jack kommt erst wieder zu sich, als sich eine weiß gekleidete Japanerin über ihn beugt. Der Schiffsjunge findet sich in einer völlig fremden Welt, in der er sich nicht verständigen kann. Er wurde offenbar von Masamoto Takeshi, dem Mann mit dem vernarbten Gesicht, gerettet und lebt nun in der Familie Takeshi. Zum Haushalt gehören ein Mädchen in Jacks Alter, Akiko, und der Sohn Yamamoto. Die Frau, die Jack gepflegt hat, ist die Schwester des Hausherrn. Jack, der Gaijin, der Fremde, ist so manches Mal Anlass dafür, dass Akiko in haltloses Kichern ausbricht. Mit Akiko und Jack begegnen sich zwei Kinder, die sich noch nicht in einer gemeinsamen Sprache verständigen können. Noch ist Jack fest entschlossen, Japanisch zu lernen, damit er später zur See zu fahren und in seine Heimat zurückkehren kann. Allmählich findet der junge Engländer sich mit Akikos Unterstützung in der ungewohnten Umgebung zurecht. Er stellt fest, dass Masamoto und er einen gemeinsamen Feind haben, den Mann, der Jacks Vater getötet hat. Das überschaubare Leben im Haushalt der Takeshis endet, als der Hausherr alle drei Kinder Jack, Akiko und seinen Sohn Yamamoto
in seiner Schwertkampfschule in Kyoto ausbilden lässt. Sie werden in Schwertkampf, Bogenschießen und Selbstverteidigung von Meistern ihres Faches ausgebildet und müssen sich in regelmäßiger Meditation üben. Akiko erweist sich zu Jacks verblüffung als entschlossene Kämpferin; und an der Schule lehrt eine Meisterin im Bogenschießen. Als Fremder wird Jack zum Ziel des Spotts seiner standesbewussten Mitschüler. Wie kann ein Gaijin sich einbilden, dass er eines Tages ein Samurai sein wird!

Aus der Perspektive des Fremden, der sich im Japan des 17. Jahrhundert zurechtfinden muss, führt uns Chris Bradford in die Welt der Samurai. Der gleichaltrigen Akiko fällt die Rolle der Vermittlerin zwischen den Welten zu. Der inzwischen 13-jährige Jack muss sich während seiner Ausbildung alltäglichen Konflikten stellen, die jungen Lesern der Neuzeit aus dem Schulalltag vertraut sind. Die Aufmerksamkeit des Autors gilt besonders Jacks Ausbildung im Kampf ohne Waffen, den er als erfahrener Kampfsportler glaubwürdig in allen Details beschreibt. Weniger gelungen finde ich die Kampfszenen in der ersten Hälfte des Buches. Während Jack schon zu Beginn der Handlung im Haus Takeshi mit Übungsschwertern trainiert, widmet Bradford den Bewegungsabläufen des Schwertkampfes leider noch wenig Aufmerksamkeit und beschreibt die Vorgänge viel zu knapp. Erst während Jacks Ausbildung in Kyoto konzentriert der Autor sich ausführlicher auf die Bewegungsabläufe beim Führen eines Schwertes.
Fazit
Mit Jack, der sich in einer Gruppe Gleichaltriger aus standesbewussten Samurai-Familien durchsetzen muss, können sich junge Leser leicht identifizieren. Am Schluss des ersten Bandes steht Bradfords junger Held noch am Beginn seines Lebensweges als Krieger und weckt Neugier auf weitere Abenteuer. Die Samurai-Trilogie richtet sich an Jugendliche ab 12 Jahren und ist auch jüngeren Lesern empfohlen.
6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne

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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 26. November 2009

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