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Horst Bosetzky: Nichts ist verjährt

Nichts ist verjährt

von Horst Bosetzky
Verlag: Jaron Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Krimi
ISBN-13 978-3-89773-589-7

Preis: 12,95 Euro bei Amazon.de [Stand: 28. März 2024]
Der Jaron Verlag ist in Berlin ansässig. Er hat bereits die Kriminalromanreihe "Es geschah in Berlin" veröffentlicht. Nun folgt eine Reihe zur Geschichte der Mauer, nämlich die "Berliner Mauerkrimis". Einer der treuesten Autoren ist und bleibt hier Horst Bosetzky, der auch den vorliegenden Roman verfasst hat.

Im Jahr 2007 wird eine tote Frau in Schmöckwitz, an der Hauswand einer Villa vergraben, gefunden. Todeszeitpunkt: irgendwann zwischen 1972 und 1982. Wirklich sehr präzise. Doch wer ist sie? Ein Ring mit den Initalien A.K. gibt einen kleinen Anhaltspunkt. Und es meldet sich eine Frau, die ihre Cousine, zu deren Namen die Initialien passen könnten, vermisst. Die Villa gehört einem DDR-Schriftsteller, Bernhard Oybin, der verdächtig erscheint.

Jetzt wird im Buch bis zum Jahre 1980 zurückgespult. In Westberlin lebt Raoul Truckenbrodt mit seinen Eltern zusammen. Der Architekt und Bauingenieur hat das Glück bei der Senatsverwaltung angestellt zu sein. Nun fehlt ihm noch die Frau fürs Leben. Seine Mutter ist Lehrerin und liebt Literatur über alles. Sie versucht Kontakte zu Schriftstellern aus der DDR zu knüpfen und lädt Oybin ein, im Westteil der Stadt, eine Lesung zu veranstalten. Dieser schenkt ihnen einen Schlüssel zu seinem Haus und lädt die Familie ein, vorbeizuschauen wann immer sie wollen. Frau Truckenbrodt fährt im Jahr 1980 selbstverständlich zur Leipziger Buchmesse in die DDR. Ihr Sohn begleitet sie und lernt dort eine Frau kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Tamara kommt aus Ost-Berlin und arbeitet auf der Buchmesse. Eine Liebesgeschichte beginnt. Allerdings ist es eine Fernbeziehung, beide leben zwar in der gleichen Stadt aber in zwei Ländern. Schon bald stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll. Tamara hasst die DDR und Raoul bereitet für sie von Westberlin aus einen Fluchtversuch über Ungarn vor. Dieser scheitert jedoch und nur mit Glück kommt Tamara ohne gefasst zu werden davon. Die Fernbeziehung geht weiter, doch da trifft Raoul eine Frau, nämlich Angelika Kranold, die seiner Freundin dermaßen ähnlich sieht, dass er einen weiteren Fluchtversuch plant. Die Idee ist genial. Er lädt die Frau zu einer Fahrt in die DDR ein, fährt mit ihr zu Oybins Haus, als dieser nicht da ist und gibt ihr K.O.-Tropfen. Dann entwendet er ihre Papiere. Tamara soll nun als diese Frau der DDR entkommen. Gelingt der Plan? Was passiert mit dieser Frau? Ist sie die Tote?

Spannung pur. Der Leser denkt sich in der Mitte des Buches bereits wie die Geschichte zu Ende geht, aber sie läuft doch anders weiter. Mit seinem Buch beschreibt Bosetzky eine Liebe, die fast unmöglich scheint. Solche Fälle gab es während der Teilung sicher und viele dieser Beziehungen sind vermutlich zu Bruch gegangen.

Vorgeschlagen von Romy Bigalke-Kunert [Profil]
veröffentlicht am 24. Januar 2009

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