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Melissa da la Cruz: The Immortals. Tochter der Finsternis

The Immortals. Tochter der Finsternis

von Melissa da la Cruz
Verlag: Ravensburger Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Jugendroman
ISBN-13 978-3-473-58285-3

Preis: 1,98 Euro bei Amazon.de [Stand: 19. April 2024]
Die Familie der New Yorker Schülerin Skyler gehört zum Ostküstenadel der USA und kann ihren Stammbaum bis zur Zeit der Pilgerväter zurückverfolgen. Skyler und ihre Freunde von der noblen Duchesne Highschool verkehren in Manhattans angesagtesten Clubs. Skyler legt Wert darauf, sich durch ihren sorgfältig inszenierten Second-Hand-Kleidungsstil von den anderen abzugrenzen. Die Mutter der Zwillinge Mimi und Jack ist emsig tätig in einem eng geknüpften Netz von Wohltätigkeits-Organisationen. Sie konfrontiert ihre Kinder mit der Zwangsmitgliedschaft in einem geheimnisvollen Komitee (mit einem t), das zukünftig über ihr Schicksal zu bestimmen hätte. Bliss Lewellyn, die erst vor kurzer Zeit nach New York gezogen ist, fühlt sich in der Stadt seltsam heimisch und ahnt, dass sie schon einmal gelebt haben könnte.

Der Tod der Schülerin Angie unter verdächtigen Umständen ist erster Anhaltspunkt dafür, dass wir es hier mit einer Gruppe sehr schlanker, sehr leistungsfähiger Vampire zu tun haben, deren Schicksal mit dem Geheimnis um die erste Siedlerkolonie von Roanoke eng verbunden ist. Vampirische Merkmale und Eigenschaften bilden sich erst in der Pubertät mit ungefähr 15 Jahren aus. Melissa de la Cruz' Helden müssen sich für sie selbst überraschend damit abfinden, dass sie zur elitären Vampir-Szene der Blue Bloods gehören und über Eigenschaften wie Gestaltwandeln oder Zeitanhalten verfügen können. Unterstützt und beschützt werden Blue Bloods seit Jahrhunderten von einer Dienerkaste aus Bankern und Rechtsanwälten, den Conduits. Zu welch tragischen Verwicklungen es kommen kann, wenn ein Vampir sich in einen Menschen, ein Red Blood verliebt, kann man sich seit Bella und Edward leicht vorstellen. Die Vampir-Chick-Lit scheint sich dem Thema Keuschheit verschrieben zu haben; die einzige Sex-Szene in Immortals kommt konsequent amerikanisch-prüde daher. Über die Persönlichkeit von Dylan, dem Objekt von Bliss vampirischer Begierde erfahren wir wenig. Melissa de la Cruz Anspielung, superdünne Models seien in Wahrheit Vampire und die gesamte Vampirliteratur habe bisher nur dazu gedient, die Red Bloods an der Nase herum zu führen, hat ihren eigenen Charme. Wie sich die New Yorker Blue Blood Gemeinschaft der Bedrohung durch eine dritte Spezies stellt, darüber werden wir im geplanten zweiten Band mehr erfahren.

Band 2 Hüter des Unheils
Fazit
Die Autorin führt uns in eine Clique von Jugendlichen, die sich bisher über ihren Status definierten und im ersten Band keinen besonders intelligenten Eindruck erwecken. Die Persönlichkeiten werden noch kaum ausgearbeitet, obwohl sich unter bestimmten Outfits sehr gut differenzierte Charaktere verbergen könnten. Im Folgeband wird sich zeigen, ob Melissa de la Cruz die Chance nutzt, deutlichere Gesellschaftskritik in ihr historisch-vampirisches Szenario zu integrieren und ihren Figuren weitere Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten.
6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne

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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 19. Januar 2009

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