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Volker Hetterich: Von Adenauer zu Schröder - der Kampf um Stimmen

Von Adenauer zu Schröder - der Kampf um Stimmen

von Volker Hetterich
Verlag: Leske & Budrich [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Politik
ISBN-13 978-3-8100-2662-1

Preis: 54,99 Euro bei Amazon.de [Stand: 28. März 2024]
In den Wahlkämpfen der Bundesrepublik spiegelt sich nicht nur die jeweilige politische Kultur, sondern auch das aktuelle Zeitgeschehen wieder. Hetterich betritt mit seiner Analyse der Bundestagswahlkämpfe zwischen 1949 und 1998 Neuland, war es bisher doch üblich, mit soziologischen Untersuchungen das Wählerverhalten näher zu beleuchten und nicht, Wahlkämpfe und -strategien zu analysieren.
Die vorliegende Untersuchung gliedert sich grob in drei Hauptkapitel. Zunächst nimmt Hetterich eine Abgrenzung des Untersuchungsbereiches vor, indem er die Rahmenbedingungen für Wahlkämpfe problematisiert. Dabei unterscheidet er zwischen konstanten Bedingungen, wie Verfassung, Wahlrecht und politischer Kultur, und variablen Bedingungen, wie Wählerverhalten, Entwicklung der Medien und Parteienfinanzierung, um nur einige zu nennen. Der kurze Problemaufriss macht jeden Leser schnell und kompetent mit der Materie vertraut.
Im zweiten Teil analysiert Hetterich die Wahlkämpfe in einer Längsschnittanalyse nach den oben bereits angesprochenen Kategorien. Die Wahlkämpfe werden nicht einzeln, sondern in ihrer Gesamtheit analysiert. Hetterich begründet diese Vorgehensweise damit, dass es schwierig sei, Beginn und Anfang eines Wahlkampfes überhaupt bestimmen zu können. Daraus ergibt sich als Vorteil, dass die Rahmenbedingungen im Zeitverlauf konzentriert verfolgt und abstrahiert werden können. Trotzdem erwächst aus der Analyse ein recht lebendiges Bild der (west)deutschen Nachkriegsgeschichte. Sowohl z. B. die Entwicklung der Parteien, die Etablierung des Fernsehens als Hauptinformationsquelle, als auch die Neuerungen in der Öffentlichkeitsarbeit der Parteien (Stichwort: Neue Medien und Personalisierung nach amerikanischem Vorbild) finden in der Untersuchung ihren Platz.
Im dritten Teil erläutert Hetterich seine Schlussfolgerungen aus der vorangegangenen Analyse der Rahmenbedingungen, die für den Leser deshalb besonders nachprüfbar und auch einleuchtend erscheinen. Festzuhalten bleibt, das die neue Herangehensweise geglückt ist und die Vorteile die Nachteile klar überwiegen. Das Buch könnte zum Standardwerk für eine Einführung in die politische Kultur und die ihr zugeordneten Bereiche werden.
Fazit
Ein recht lebendiges Bild der (west)deutschen Nachkriegsgeschichte.
7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne

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Vorgeschlagen von Jan C. Rode [Profil]
veröffentlicht am 15. Februar 2003

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